Ein Alter Stein auf neuem Platz
Dieser
Grenzstein stand früher ca. 200 m weiter nordwestlich an der
Alten Babenhäuser
Straße, die hier die Oberste Straße genannt wird. Er lag
heraus und wurde zu seiner
Sicherheit 2014 in das Lapidarium am Langener Forstamt gebracht. Am 4.
April
2018 wurde er von Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins Heusenstamm und der
Freunde
Sprendlingens an diesem Ort wieder aufgestellt. Hier stießen
früher die Grafschaft
Isenburg, die Biebermark und die Rödermark zusammen, und hier
überquerte die
Babenhäuser Straße die Landwehr, eine
mittelalterliche Befestigungsanlage,
welche die Dreieicher und die Mainzer (Steinheimer) Landwehren verband.
Auf einer Karte aus dem Jahr 1550, die im Heusenstammer Haus der Stadtgeschichte aufbewahrt wird, ist zu erkennen, dass sich hier ein „Schlag“ befand, ein mit Schranken gesicherter Durchlass durch die Landwehr, an dem Wegzoll erhoben wurde. Nach der Auflösung der Biebermark und Rödermark stießen an dieser Stelle der Isenburgische Forst Dreieich, die Offenbacher Hintermark und die Dietzenbacher Gemarkung zusammen. Heute verläuft hier die Dietzenbacher und Heusenstammer Gemarkungsgrenze. Auf der beigefügten Karte ist der Stein mit einem Dreieck gekennzeichnet, die anderen Grenzsteine mit einem roten Punkt. Die Alte Babenhäuser Straße ist blau markiert.
Wenn Sie von
diesem Grenzstein nach Südwesten gehen, finden sie nach 70,
130 und 380 Metern
drei Grenzsteine an der ehemaligen Landwehr, welche die Grenze der
Rödermark
und der Grafschaft Isenburg markierten. Wenden Sie sich nach
Nordosten, dann erkennen Sie den Verlauf der Landwehr als markanten Graben. Die
Landwehr knickt
nach 200 Metern nach Südosten Richtung Patershausen ab. Dort
können Sie weitere
Steine der Grenze Biebermark-Rödermark finden. Gehen Sie von
hier aus die Alte Babenhäuser Straße nach Nordwesten, kommen Sie nach 160 Metern linkerhand an einen Stein der Grenze
der Grafschaft Isenburg und der Biebermark.
Nach weiteren 150 Metern, an der Einmündung eines Weges,
finden Sie einen kleinen
„Dreimärker“ an dem
Berührungspunkt der Grafschaft Isenburg, der Biebermark und
des Schönbornschen Gravenbruchwaldes. Der Weg von dort
Richtung Südwesten
bildete die Grenze zwischen der Grafschaft Isenburg und dem
Schönbornschen Gravenbruchwald, an der noch viele Grenzsteine an ihren Original-Standorten zu finden sind.
Sie sehen, diese Gegend ist sehr geschichtsträchtig. Mehr darüber können Sie erfahren in der Publikation des Heimatforschers Wilhelm Ott: Grenzen und Grenzsteine der Heusenstammer Gemarkung, die im Heusenstammer Buchhandel erhältlich ist.