DreyEicher Grenzweg

DreyEicher Grenzweg

Station 10, Stein No 19

Der Reichskrieg in der Dreyeich

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Der Sterzbach entspringt am Ufer des Springenteichs oberhalb der Merzenmühle. Sein Wasser speist den Paddelteich und wird hinter der Autobahn zunächst unterirdisch dann oberirdisch in einem offenen Kanal entlang der Bachgasse zur ehemaligen Schneidmühle geleitet. Der eigentliche Sterzbach verlief etwas weiter südlich, quer durch die Langener Altstadt.

Er bildete dort im 14. Jahrhundert die Grenze zwischen den Besitztümern von Falkenstein-Lich auf der Nordseite und Falkenstein-Butzbach auf der Südseite. Sprendlingen gehörte zu der Licher, Götzenhain und Mörfelden zu der Butzbacher Linie und Dreieichenhain beiden Linien gemeinsam, wobei die Grafen von Hanau dort mit 1/6 beteiligt waren.

Philipp VI von Falkenstein-Butzbach lag in Fehde mit den Wetterauer Grafen und einigen Reichsstädten, darunter auch Frankfurt. Auf Betreiben von Ulrich III von Hanau unterstellte der Kaiser 1365 Philipp VI der Reichsacht. Der Stadt Frankfurt war das befestigte Langen schon seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Sie nutzte die Gelegenheit, mit ihren Söldnern in die Dreieich vorzustoßen, die Wälder im Breitensee und in der Koberstadt niederzumachen und das Holz nach Frankfurt zu transportieren.

Das zu Falkenstein-Butzbach gehörende Sprendlingen wurde wohl aus Versehen niedergebrannt, Götzenhain und Mörfelden wurden zerstört. Dreieichenhain blieb wegen des Hanauischen Teilbesitzes verschont. In Langen wurde der Teil nördlich des Sterzbachs verwüstet, die Kirche zerstört und die Mauern niedergerissen.

Der Teil südlich des Bachlaufs blieb unbehelligt. Frankfurt hatte sein Ziel in diesem Reichskrieg erreicht. Es kam dann 1366 zu einem Vergleichsfrieden, der aber nur sieben Jahre lang hielt.

Das war die gute alte Zeit des Mittelalters, die von manchen Leuten arg verklärt wird. Gehen Sie nun weiter zur Infotafel bei Stein No 16 am Waldeck.


Literatur:
Betzendörfer, Eduard: Geschichte der Stadt Langen, 1961, S. 57
Pusch, Karl: Die Teilung Langens hibb und dribb der Bach, Landschaft Dreieich, 1937, S. 80


Text: Wilhelm Ott, Sprecher: Heiko Grauel, Reinhold Werner

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