DreyEicher Grenzweg

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Station 13, Stein No 14

Die Langener Wingerte

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Im Jahr 1783 blickte man von dieser Stelle auf die Langener Wingerte. Der Weinbau hatte in der Landschaft Dreieich eine lange Tradition. In Dreieichenhain wurde schon 1413 von Weingärten berichtet, in Sprendlingen 1556 und in Langen 1580. Die Flurbezeichnung Wingertsberg in Dietzenbach, das Wingertsfeld in Sprendlingen und die Wingerte in Langen geben Zeugnis davon. Erasmus Alberus, der Reformator der Dreieich, rühmte die Weine aus unserer Gegend.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden viele Weinberge zerstört, erst langsam erholte sich der Weinbau wieder. In Langen wurden noch 1766 neue Rebgärten angelegt.

Aus alten Dokumenten geht hervor, dass Langener Weine zur Verkostung nach Darmstadt geliefert wurden. Er schmeckte offensichtlich so gut, dass befohlen wurde, die Obstbäume „auszurotten“, die zwischen die Rebstöcke gepflanzt waren. Die Langener widersetzen sich dieser Anordnung, sodass Mörfelder damit beauftragt wurden, diesen Befehl auszuführen. Die Langener kündigten in einem heftigen Wortwechsel Widerstand an, so dass die Mörfelder unverrichteter Dinge wieder abzogen.

Schützenhäuschen In Langen sorgten Traubenschützen dafür, dass nichts Unrechtes in den Wingerten geschah. Bis 1802 sind Lohnbescheinigungen erhalten. Die Wächter konnten im sog. Wingertshäuschen oder Schützenhäuschen Unterschlupf finden, eine Fachwerkhütte mit quadratischem Grundriss und spitzem Dach. Es stand bis in die 1940er Jahre im ehemaligen Langener Wingert. 

In den 1780er/90er Jahren gab es sehr kalte Winter, in denen die Weinstöcke stark litten. Der Weinbau wurde langsam zugunsten des Obstanbaus aufgegeben. Seitdem entwickelte sich der Äbbelwoi zum Nationalgetränk der Langener.


Literatur: Gerd Grein, Weinbau in Langen, Landschaft Dreieich 3/1977, S. 41


Text: Wilhelm Ott, Sprecher: Heiko Grauel, Walter Metzger

Zeichnung: Erhard Haller

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