Wie
kam es eigentlich zu dieser aufwändigen Besteinung der
Grenze? Erbauseinandersetzungen führten 1556 zu einer Teilung
der Grafschaft
Ysenburg-Büdingen. In der Landschaft Dreieich kamen
Sprendlingen und später
Hain zu Ysenburg-Birstein und Langen mit dem Amt
Kelsterbach zu Ysenburg-Ronneburg.
Im Jahr 1600 verkaufte Graf Georg von Ysenburg-Ronneburg das Amt
Kelsterbach zusammen mit
Langen und Egelsbach an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Seitdem
ist diese Trennungslinie
eine Landesgrenze. Sie war durch einen Graben bzw. einen Wall und
unregelmäßig geformte
Steinen markiert. Der Zustand der Grenzmarkierung verschlechterte sich
im Laufe
der Zeit, so dass versehentliche oder absichtliche Grenzverletzungen
nicht
ausblieben. 1702 kam es zu einer gemeinsamen Grenzbegehung von
hessen-darmstädtischen und ysenburg-birsteinischen Beamten.
Aber erst nach
einem heftigen Streit zwischen Hain und Langen wurde 1724 die Grenze
neu
vermessen und fehlende Steine ersetzt. Allerdings waren diese
Steine
nicht markant genug für eine Territorialgrenze, so dass 1779
von Darmstädter
Seite vorgeschlagen wurde, diese mit repräsentativen,
großen Steinen neu zu
markieren. Dies erfolgte dann 1783.
Die
Landgrafschaft Hessen-Darmstadt trat 1806 aus dem
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus und dem
Rheinbund bei.
Anschließend erhob sie Napoleon zum Großherzogtum
Hessen – gegen die
Bereitstellung von Militärkontingenten. Auch das
Fürstentum Ysenburg wurde
Mitglied des Rheinbundes, beendete aber zu spät die
militärische Kooperation
mit Frankreich.
1815 kam das Territorium unter die Oberhoheit von
Österreich,
das es 1816 an das Großherzogtum Hessen abtrat. Die neu
aufgestelltenGrenzsteine
markierten demnach nur 33 Jahre lang
eine Landesgrenze.
In
knapp 200 Metern können Sie etwas über das Schicksal
des
Steines No 24 erfahren und warum nach dem Diebstahl eines Steines zwei
Steine
gefunden wurden.
Text:
Wilhelm Ott, Sprecher: Heiko Grauel, Sprecherin: Kim Bagus