DreyEicher Grenzweg

DreyEicher Grenzweg

Station 6, Stein 24

Ein Stein gesucht - zwei gefunden

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Der Stein No 24 hat eine interessante Geschichte. Er wurde 1783 gesetzt und stand fast 200 Jahre lang ungestört an seinem Platz. In den 1970er Jahren war er eines Tages plötzlich verschwunden. Im September 1984 berichtete die Offenbach-Post, dass am Buchschlager Wald ein anderer Stein, die No 67, entwendet worden sei. Die Freunde Sprendlingens appellierten in dem Artikel an den „Finder“, sich mit dem Verein in Verbindung zu setzen.

Tatsächlich: Der Stein No 67 wurde zurückgebracht! Eine zweite Meldung ging ein: In einem Dreieichenhainer Vorgarten stehe noch ein weiterer Stein dieser Grenzlinie. Die Freunde Sprendlingens identifizierten diesen als den Stein No 24. Es dauerte bis 2015 bis es gelang, diesen Stein wieder an seinen ursprünglichen Platz zu stellen.

Aber die Geschichte geht noch weiter: Bei dem Sturm im August 2019, durch den auch dieser Wald niedergelegt wurde, stürzte die Buche um, an deren Fuß der Stein gesetzt war. Dadurch wurde auch der Stein herausgerissen. Die Freunde Sprendlingens sicherten ihn und sorgten dafür, dass er 2021 in der Nähe des ursprünglichen Standorts wieder aufgestellt wurde. 

Grenzsteine gehen immer wieder verloren. In der Ackerflur werden sie umgepflügt, im Wald bei Rückearbeiten herausgerissen. Für einige Menschen ist es eine Versuchung, den herausliegenden Stein zu „sichern“ und im heimischen Garten aufzustellen. Dies verstößt eindeutig gegen das Denkmalschutzgesetz. Besser ist es, das Forstamt oder die Untere Denkmalschutzbehörde über einen herausliegenden Stein zu informieren.

Die historischen Grenzsteine in der Landschaft Dreieich sind alle in einer Datenbank des Kreises Offenbach, dem Bürger GIS, dokumentiert. Sie sind schützenswerte Kulturgüter, durch deren Verlust unsere Heimat ärmer würde.

Überqueren Sie jetzt die Kreisstraße. Stein No 23 steht dicht an einer Grundstücksmauer. Dort erfahren Sie etwas über die unterschiedlichen Maßeinheiten zu der Zeit der Steinsetzung.


Text: Wilhelm Ott, Sprecher: Heiko Grauel, Sprecherin: Kim Bagus

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