DreyEicher Grenzweg

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Stein No 17

Der Frankfurter Flughafen

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Sie hören die Flugzeuge über sich starten und landen? In früheren Zeiten herrschte in diesem Waldstück himmlische Ruhe (von dem Rumpeln der Holzmannschen Lorenbahnen einmal abgesehen). 1936 errichtete die Luftschiffbau Zeppelin GmbH im Frankfurter Stadtwald den Heimathafen der deutschen Luftschiffe mit zwei großen Luftschiffhallen. Vorher befand sich der Frankfurter Flughafen auf dem Rebstockgelände im Westen der Stadt. Gleichzeitig mit dem Luftschiffhafen erbaute die Gesellschaft südöstlich davon für die Familien der Luftschiffer die Siedlung Zeppelinheim. Das Gelände des Luftschiffhafens lag in der neu gebildeten Gemarkung Zeppelinheim. 1977 wurde im Rahmen der Gebietsreform dieser Teil des Flughafens der Stadt Frankfurter zugeschlagen. Zeppelinheim selbst kam dagegen als neuer Stadtteil zu Neu-Isenburg.

Im Krieg diente der Flughafen als Luftwaffenbasis. 1944 mussten jüdische Zwangsarbeiterinnen in einem Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof unter unmenschlichen Bedingungen die erste betonierte Start- und Landebahn bauen. Ein Besuch der eindrucksvollen Gedenkstätte am Ort des Außenlagers bei Walldorf ist sehr zu empfehlen.

Nach dem Krieg baute die Amerikanische Luftwaffe den Flughafen weiter aus. Er diente 1948 als eine der drei Hauptbasen für die „Rosinenbomber“ der Luftbrücke, mit der die Versorgung Berlins während der Blockade durch die sowjetische Besatzungsmacht aufrecht gehalten werden konnte. Ein Denkmal an der Autobahnausfahrt Zeppelinheim erinnert daran.

KLM-AbsturzIn den 1950er Jahren gab es im zivilen Bereich des Flughafens zwei tragische Unfälle. Unweit von hier, auf der anderen Seite der B 44 an der heutigen Auffahrt nach Neu-Isenburg, stürzte 1952 eine Douglas DC6 der KLM in ein Waldstück und ging in Flammen auf. 36 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, zwei Personen überlebten schwer verletzt. Sehen Sie HIER einen kurzen Nachrichtenfilm über dieses tragische Unglück. 1953 stürzte eine Convair von Sabena nach dem Start in den Kelsterbacher Wald. 44 Tote waren zu beklagen. Trotz eines Vielfachen an Flugbewegungen ist der Frankfurter Flughafen seitdem von großen Unfällen in der zivilen Luftfahrt verschont geblieben. Unvergessen ist jedoch der Absturz eines Starfighters 1983 während einer Flugshow im Rahmen eines Tags der offenen Tür in der Airbase. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben.


Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel

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