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die Flugzeuge über sich starten und landen? In
früheren Zeiten herrschte in
diesem Waldstück himmlische Ruhe (von dem Rumpeln der
Holzmannschen Lorenbahnen
einmal abgesehen). 1936 errichtete die Luftschiffbau Zeppelin GmbH im
Frankfurter
Stadtwald den Heimathafen der deutschen Luftschiffe mit zwei
großen
Luftschiffhallen. Vorher befand sich der Frankfurter Flughafen auf dem
Rebstockgelände im Westen der Stadt. Gleichzeitig mit dem
Luftschiffhafen erbaute
die Gesellschaft südöstlich davon für die
Familien der Luftschiffer die
Siedlung Zeppelinheim. Das Gelände des Luftschiffhafens lag in
der neu
gebildeten Gemarkung Zeppelinheim. 1977 wurde im Rahmen der
Gebietsreform dieser Teil des Flughafens der Stadt
Frankfurter zugeschlagen. Zeppelinheim selbst kam dagegen als neuer
Stadtteil
zu Neu-Isenburg.
Im
Krieg
diente der Flughafen als Luftwaffenbasis. 1944 mussten
jüdische
Zwangsarbeiterinnen in einem Außenlager des
Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof
unter unmenschlichen Bedingungen die erste betonierte Start- und
Landebahn
bauen. Ein Besuch der eindrucksvollen Gedenkstätte am Ort des
Außenlagers bei
Walldorf ist sehr zu empfehlen.
Nach
dem
Krieg baute die Amerikanische Luftwaffe den Flughafen weiter aus. Er
diente
1948 als eine der drei Hauptbasen für die
„Rosinenbomber“ der Luftbrücke, mit der
die Versorgung Berlins während der Blockade durch die
sowjetische
Besatzungsmacht aufrecht gehalten werden konnte. Ein Denkmal an der
Autobahnausfahrt Zeppelinheim erinnert daran.
In
den
1950er Jahren gab es im zivilen Bereich des Flughafens zwei tragische
Unfälle. Unweit
von hier, auf der anderen Seite der B 44 an der heutigen Auffahrt nach
Neu-Isenburg, stürzte 1952 eine Douglas DC6 der KLM in ein
Waldstück und ging
in Flammen auf. 36 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder kamen ums
Leben, zwei
Personen überlebten schwer verletzt. Sehen Sie HIER
einen kurzen Nachrichtenfilm über dieses tragische
Unglück. 1953 stürzte eine Convair von Sabena nach
dem Start in den
Kelsterbacher Wald. 44 Tote waren zu beklagen. Trotz eines Vielfachen
an
Flugbewegungen ist der Frankfurter Flughafen seitdem von
großen Unfällen in der
zivilen Luftfahrt verschont geblieben. Unvergessen ist jedoch der
Absturz eines
Starfighters 1983 während einer Flugshow im Rahmen eines Tags
der offenen Tür
in der Airbase. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben.
Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel