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Die
historische Grenzlinie zwischen Ysenburg und Hessen-Darmstadt wurde
1984 erstmals
vom Dreieicher Heimatforscher Rolf Nieß ausführlich
beschrieben. Einzelnen
Grenzsteine haben ihre ganz eigene Geschichte. Stein No 20 war 1984
noch am
alten Platz vorhanden, 2010 galt er in den
Unterlagen der Denkmalschutzbehörde
als „verloren gegangen“. Dort stand,
dass er 1985
herauslag und von einem Steinmetz restauriert werden sollte. Aus
Budgetgründen
konnte dies nicht sofort erfolgen. Seitdem war der Stein verschwunden.
Ein
ehemaliger Forstwirt machte den zuständigen Grenzsteinobmann
Wilhelm Ott 2013
darauf aufmerksam, dass in einem Forstschuppen ein Grenzstein lagere.
Tatsächlich:
Es war der lange vermisste Stein No 20. Mitglieder vom Verein
„Freunde
Sprendlingens“ bargen den Stein und stellten ihn wieder an
seinem vermeintlich
alten Standort wieder auf.
Sechs
Monate vorher hatte der Stein No 21 unweit von hier ebenfalls seinen
vermeintlich alten Standplatz wiedergefunden. Er hatte lange Zeit einen
Sprendlinger Privatgarten geschmückt, bis der Gartenbesitzer
ihn im März 2015 im
Rahmen der Eröffnung des „Alten Grenzwegs“
in Buchschlag zurückgab. Ein aufmerksamer
Beobachter wies darauf hin, dass dieser Stein No 21 versehentlich auf
den
Grenzpunkt 20 gesetzt worden war. Das bedeutete zugleich, dass Stein No
20 auf
dem Grenzpunkt 19 stand. Mit der Einrichtung des DreyEicher Grenzwegs
setzten
die Freunde Sprendlingens mit Hilfe der Steinmetzfirma Burkard beide
Steine an
die richtigen Stellen zurück. Die alte Ordnung war wieder
hergestellt.
Bewegte
Steine: Martin Kaltenbach aus Buchschlag fand Stein No 18 lag 2010
herausliegend
im Wald. Er ließ ihn in das Depot des Dreieich-Museums
bringen. Die Freunde
Sprendlingens restaurierten auch diesen Stein und setzten ihn auf den -
diesmal
korrekten - Grenzpunkt.
Es
kommt immer wieder vor, dass Forstmaschinen die Grenzsteine
umstoßen. So
passierte es wohl den Steinen No 22 und No 28, die aber fast
unbeschädigt
wieder aufgerichtet werden konnten. Die Steine No 19, No 27 und No 35
wurden
1984 von Nieß noch beschrieben. Heute kann man sie nicht mehr
auffinden. Was
mit ihnen wohl geschehen ist?
Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel
Literatur:
Nieß, Rolf K.: Ysenburgische Grenzsachen zwischen Ysenburg
und Hessen Darmstadt
- Eine Beschreibung des Grenzverlaufes und der Neuaussteinung im Jahr
1783,
Stadt und Landschaft Dreieich, Band 9 (1984)