DreyEicher Grenzweg

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Stein No 21

Gehspitz und Mitteldick

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Um 1500 gehörte das Waldgebiet südlich des Frankfurter Stadtwaldes dem Grafen von Ysenburg-Büdingen. Durch eine Erbteilung entstanden die Linien Birstein und Ronneburg. Die Grenze zwischen beiden Linien verlief hier, an der späteren Territorialgrenze. 1600 verkaufte der letzte Ysenburg-Ronneburger Graf das Amt Kelsterbach mit Langen und Egelsbach an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Von diesem Zeitpunkt an wurde der Hessen-Darmstädtische Wald „Mitteldick“ genannt.  

Der Ysenburg-Birsteiner Forst wurde „Oberwald“ genannt, der westliche Teil davon hieß „Gehspitz“. Das Gebiet hatte seinen Namen von der Form des Ysenburgischen Besitztums: Es bildete einen Keil, eine gähe (d.h. jähe) Spitze zwischen Frankfurter und Hessischem Territorium. Daher auch die synonyme Bezeichnung Gehespitz.

Durch das Gebiet verlief die Geleitstraße zwischen Oppenheim und Frankfurt, die heutige B 44. Um 1700 genehmigte der Ysenburger Graf die Errichtung eines Wirtshauses mit zugehöriger Landwirtschaft an dieser Geleitstraße und etwas später auch den Bau einer Ziegelei, in der der dort anstehende Lette zu Ziegeln gebrannt wurde. Sowohl der landwirtschaftliche Betrieb als die Ziegelei liefen nicht gut, es gab häufigen Pächterwechsel. 1872 übernahm die Firma Holzmann das Gelände und betrieb dort mit größerem Erfolg die Ziegelei. Die weitere Geschichte ist bekannt: die Holzmann AG ging 2002 in die Insolvenz und das Gelände wandelte sich zu einem Logistik-Standort. Die Wirtschaft „Forsthaus Gehspitze“ fiel dem Ausbau der B44 in den 1960er Jahren zum Opfer.

Die Gehspitz war bis 1937 eine eigenständige Gemarkung. Im Rahmen der Auflösung von gemeindefreien Waldgemarkungen kam sie zusammen mit Teilen des Forstes Ysenburg zur Neu-Isenburger Gemarkung. Die ehemalige Territorialgrenze wurde die Westgrenze Neu-Isenburgs. Bei der Aufteilung der Mitteldicker Gemarkung 1954 durch die hessische Landesregierung erhielt Neu-Isenburg den größten Anteil. Seitdem gehört das Areal auf beiden Seiten dieses Grenzwegs zur Neu-Isenburger Gemarkung.

Anzumerken ist noch, dass Gemarkungen von Buchschlag und Zeppelinheim 1905 und 1938 aus der Gemarkung Mitteldick herausgelöst wurden.


Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel

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