DreyEicher Grenzweg

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Stein No 24

Die Ysenburger Regenten nach 1783

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Als dieser Stein 1783 gesetzt wurde, regierte auf der östlichen Seite dieser Grenze Fürst Wolfgang Ernst II. zu Ysenburg und Büdingen in Birstein. Er wurde 1735 auf Schloss Birstein geboren. Da sein Vater bereits 1741 verstorben war, übernahm er – gerade 19 Jahre alt - 1754 die Nachfolge seines Großvaters, Wolfgang Ernst I. Das Fürstentum bestand damals aus drei räumlich voneinander getrennten Territorien. Eines davon war die Landschaft Dreieich mit Offenbach als Hauptort. Das Offenbacher Schloss war die Zweitresidenz neben dem Schloss Birstein. Wolfgang Ernst II. verbrachte viel Zeit in Offenbach, das während seiner Regierung aufblühte. Er achtete darauf, die Schulden zu reduzieren und neue Staatseinnahmen aufzutun, insbesondere durch die Ansiedlung von Manufakturen für Luxuswaren. Als aufgeklärter Regent pflegte er keinen aufwändigen Lebensstil. Seine Toleranz zeigte sich darin, dass in seinem reformierten Territorium auch Juden und Katholiken ihren Glauben frei ausüben konnten. Bereits 1784 hob Wolfgang Ernst die Leibeigenschaft auf.

Mit der Französischen Revolution und den Eroberungskriegen der französischen Armee unter Napoleon änderten sich die Zeiten auch in der hiesigen Region grundlegend. Das Ysenburger Territorium wurde Schauplatz von zerstörerischen Kampfhandlungen und vielen Truppendurchzügen. 1803 starb Wolfgang Ernst. Sein Sohn Carl folgte ihm als Fürst zu Ysenburg und Büdingen in Birstein nach. 1806 trat das Fürstentum dem unter französischem Protektorat stehenden Rheinbund bei und konnte dabei sein Territorium erheblich vergrößern.

Der 1766 geborene Carl wurde in einer Kriegsschule im Elsass erzogen und begann in jungen Jahren seine militärische Laufbahn in der habsburgisch-kaiserlichen Armee. 1805 wechselte er jedoch die Seiten und trat als aktiver Offizier in französische Dienste. Das hatte Konsequenzen: Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde das Fürstentum Isenburg besetzt und verlor auf dem Wiener Kongress 1814/1815 seine Selbstständigkeit. Es kam 1815 vorübergehend zu Österreich. Das Gebiet südlich des Mains, das Amt Offenbach, wurde 1816 dem Großherzogtum Hessen zugesprochen.

Mit diesen Ereignissen verloren die Isenburger Fürsten ihre Landeshoheit. Sie behielten allerdings noch viele althergebrachte Privilegien. Mit dem Verkauf des Forstes Dreieich in den Jahren 1900 und 1930 trennten sich die Isenburger Fürsten endgültig von der Landschaft Dreieich.


Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel

Literatur: H. Simon, Die Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, 1865

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