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Wie dem auch sei; der Name Dreieich taucht um das Jahr
1000 als „Forestis Drieich“ auf. Dieser Begriff benannte den Königsforst
südlich von Frankfurt, für das die Könige und Kaiser das alleinige
Nutzungsrecht besaßen. Schenkungen, Belehnungen und Verkauf ließen den
Königsforst immer mehr schrumpfen. Dafür dehnten sich die kaiserlichen
Nutzungsrechte über fremdes Eigentum aus. Dieses Gebiet nannte man den
„Wildbann Dreieich“. Es erstreckte sich von Vilbel im Norden bis zum Odenwald
in Süden, vom Rhein im Westen bis nach Aschaffenburg im Osten. Das „Dreieicher
Weistum“ von 1338 beschrieb ausführlich die Verwaltungsstrukturen, die Rechte
des Kaisers und deren Vögte in diesem Gebiet. Auch die Strafen für Waldfrefler blieben
nicht unerwähnt. Die Bedeutung des Wildbanns ging jedoch immer mehr zurück, je
mehr die Territorialherren erstarkten.
Auch der Begriff „Dreieich“ änderte seinen Charakter:
Er bezeichnete nun die Landschaft südlich des Frankfurter Stadtwaldes. Die
Landschaft Dreieich umfasste die ysenburgischen Dörfer Neu-Isenburg,
Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal sowie die
landgräflich-hessischen Dörfer Langen und Egelsbach. Heute würde man das als
Westkreis Offenbach definieren.
1977 entstand dann beim Zusammenschluss der ehemaligen
ysenburgischen Dörfer Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal,
sowie Buchschlag die Stadt Dreieich. Wie bei den Städtenamen Rodgau und
Rödermark stand auch hier ein historischer Landschaftsname Pate für das neu
zusammengefügte politische Gebilde. Aber man sollte nicht vergessen, dass
Dreieich mehr ist als nur der Name einer facettenreichen und lebenswerten Stadt.
Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel