Die
alte Grenze zwischen dem Fürstentum Ysenburg und der
Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verläuft hier entlang der
Gartenzäune. Einen Grenzstein mit der Nummer 68 findet man dicht
am Zaun neben der Gartentür. Der Stein No 67, der hier neu
aufgestellt wurde, stand seit 1783 in Fortsetzung des Grenzverlaufs auf
der Ostseite der Hainer Trift/An der Lettkaut. In den 1970er Jahren
musste er wegen Bauarbeiten ausgegraben werden. Noch in derselben Nacht
wurde er entwendet. Die Aufregung war groß. In der Offenbach-Post
forderten die Freunde Sprendlingens den Dieb auf, den historisch
wertvollen Grenzstein wieder zurückzugeben. Das Unerwartete
geschah: Am nächsten Tag lag der Stein wieder an Ort und Stelle.
Jetzt stand man vor der Frage, was mit dem Stein geschehen solle. Zu
dieser Zeit war eine erste Planung der Südumgehung Buchschlags
schon weit fortgeschritten. Die Trasse sollte hier durch den Wald
geführt werden. Daher entschloss man sich, den Stein im
Dreieich-Museum auszustellen. 2017 änderte sich das Konzept des
Dreieich-Museums und der Stein fand eine vorübergehende Heimat im
Grenzsteingarten auf dem Gelände des Langener Forsthauses. Vor
kurzem konnte er dann im Rahmen des DreyEicher Grenzweg-Projekts wieder
in der Nähe seines Original-Standplatzes aufgestellt werden.
Der Stein No 66 stand etwa 30 Meter östlich des Steins No 67. Er
ist leider nicht mehr vorhanden. An diesem Punkt machte die Grenze
einen Knick um 90 Grad nach Norden. Der Stein No 65 ist im
Brombeergestrüpp versteckt. Er ist mit einer Stele markiert und
wird regelmäßig freigeschnitten. Der Grenzverlauf ist sehr
gut an dem noch vorhandenen Grenzgraben erkenntlich. Die Steine 64 und
63 fehlen bzw. wurden bisher nicht gefunden. Kurz bevor der Grenzgraben
den Damm der Dreieichbahn unterquert, findet man Stein No 62 im Graben.
Durch die Bauaktivitäten in Sprendlingen und Buchschlag sind
leider viele dieser historischen Grenzsteine verloren gegangen. Der
nächste noch existierende Stein am Alten Grenzweg in Buchschlag
trägt die Nummer 49.
Erfreulicherweise sind die Steine der Grenzlinie von hier bis zum
Hainer Wald an der Straße von Sprendlingen nach Langen mit der
Ausnahme von Stein No 81 vollständig vorhanden.
Text:
Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel