Sie
stehen hier vor dem gut erhaltenen Stein No 74 auf der anderen Seite
des Grenzgrabens. Vom Feld her kommt ein weiterer Graben, der in einem
Betonrohr den Grenzweg unterquert. Zu erkennen sind noch die
Sandsteinplatten, mit denen der Feldgraben hier früher abgedeckt
war. Dieser Feldgraben wurde angelegt, um das Gelände
großflächig zu entwässern. Er zieht sich von dieser
Stelle in Richtung Norden durch undurchdringlichen Wald und dichtes
Gestrüpp bis zur Dreieichbahnlinie. Nach deren Unterquerung macht
er einen Bogen um die heutigen Tennisplätze, passiert
zunächst die Kurt-Schaaf-Schneise und dann die Buchschlager Allee.
Von der dortigen Brücke aus leitet er sein Wasser, wenn denn
welches fließt, teilweise durch Privatgärten, bis er
schließlich den Begleitweg des Hengstbachs unterquert und in
diesen mündet.
Auf einem handgezeichneten Ortsplan von Buchschlag aus der
Nachkriegszeit über die Ortserweiterung südlich der damaligen
Bahnhofstraße wird dieser Graben als „Buchbach“
bezeichnet. Die geplante Bebauung sollte demnach auch Namen
„Buchbach-Siedlung“ erhalten. Diese Bezeichnung setzte sich
für diesen Teil Buchschlags, die „Margarineseite“,
aber nicht durch.
Der Buchbach führt insbesondere im niederschlagsarmen Sommer heute
kein Wasser mehr, im Gegensatz zu früheren Zeiten. Die
Klimaveränderung und die Grundwasserentnahmen lassen den Waldboden
austrocknen, mit den bekannten Konsequenzen, die auch hier im
Buchschlager Wald zu sehen sind. Auch der Landwehrgraben war
früher regelmäßig mit Wasser gefüllt.
In der Vergangenheit reinigten die Forstbehörden
regelmäßig die Gräben und Durchlässe im Wald und
hielten sie instand. Seit geraumer Zeit wird darauf verzichtet, weil
dies erstens sehr arbeitsaufwändig ist und weil zweitens das
Niederschlagswasser heute nicht mehr abgeführt, sondern im Wald
gehalten werden soll.
Text:
Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel