Das Anwesen in in Dreieichenhain
Gernot Schmidt
Kürzen:Das Landgut im Hain existierte seit 1710. Vor dieser
Zeit
gab es bereits ein Weihergut, das wahrscheinlich ebenfalls an dieser
Stelle lag. Der Graf von Ysenburg schenkte dieses Gelände mit
vielen Ländereien einem seiner Forstmeister Johann Lorenz von
Wahl
(geb. 15.07.1660; gest. 21.02.1728), der als Erbauer und
erster
Besitzer bekannt ist. In der Folgezeit waren die Eigentümer
Adelige oder Personen von Rang und Namen. Darunter befanden sich
Kammerherren, hessische Geheimräte,
Oberlandjägermeister des
Landgrafen von Hessen-Darmstadt, ein hochgräflich
Ysenburgischer
Amtmann und Secretär beim Grafen zu Philippseich, der
kurhessische
Kammerherr Friedrich Wilhelm Christian August Graf von Bentheim (geb.
21.01.1767; gest. 26.12.1835), der Prokurator und Hofgerichtsadvokat
Friedrich Philipp Ludwig Reuling (geb. 07.08.1773; gest. 03.03.1821),
der in Württembergischen und Isenburgischen Diensten stehende
Carl
Friedrich Georg Lebrecht Erdmann Freiherr von Ochsenstein (geb.
26.10.1766; gest. 16.09.1842), der Lehrer der ersten und lutherischen
Schule und spätere Kammerrat beim Grafen von
Ysenburg-Philippseich
Johann Heinrich Fröhlich (geb. 25.08.1797; gest. 26.12.1881),
ein
Königlich-Hannoverischer Leutnant a.D. und später
Legionär in Algier Carl Gottfried Arthur Leberecht Sergel
(geb.
31.05.1816; gest. in Afrika). Dessen Ehefrau, die Gräfin Julie
Luise Auguste von Schwicheldt (geb. 27.12.1811; gest. 11.04.1859)
verkaufte das Gut im Hain am 04. Oktober 1854 für 11.500 fl.
an
den Geigenvirtuosen und Komponisten Henri Vieuxtemps. Der neue Hausherr
und seine Ehefrau Josephine Eder hatten für den Abschluss des
Kaufvertrags den Notar aus Frankfurt, Dr. Ernst Andreas Blum beauftragt.In den nächsten drei Jahren nahmen die neuen Besitzer viele Verbesserungen und Vergrößerungen vor. Das Wohnhaus wurde an den beiden Giebelseiten umgebaut und erhielt an der Südseite einen Altan mit Terrasse und Balkon, an die nördliche Giebelseite des Hauses - außerhalb der Stadtmauer - wurde ein Erker angebaut, der es den Bewohnern ermöglichte, direkt vom Haus aus in den großen Park zu gehen und dort zu flanieren. Auf der Westseite seines Grundstücks wurde für die zu erwartenden Gäste ein zweistöckiges Gästehaus gebaut. Nach Süden und entlang der ehemals mitten durch die Stadt gehenden romanischen Stadtmauer wurden eine Scheune und Stallungen errichtet. Eine Remise im Erdgeschoss eines einstöckigen Gebäudes schloss das Grundstück nach Süden hin ab.
Viele Künstler kamen im Verlauf der nächsten Jahre nach Dreieichenhain zu Besuch.
Abb. Quelle?
Weiteres Schicksal des Hauses