Portrait

Henri Vieuxtemps in Dreieichenhain

Dieses virtuelle Erzähl-Konzert ist ein Projekt der "Freunde Dreieichs", einer Arbeitsgruppe der Dreieicher Geschichtsvereine und Heimatkundigen. Es war als reales Geburtstagskonzert zum 200. Geburtstag von Henri Vieuxtems im April 2020 in der Burgkirche zu Dreieichenhain geplant. Wegen der Corona-Pandemie musste das Konzert abgesagt werden. Eine Neuauflage des Konzertes erwies sich aus verschiedenen Gründen nicht als gangbar. Als Ersatz werden die vorgesehenen Musikstücke aus dem breit gefächerten YouTube-Angebot dargebracht. Auch auf diese Weise erhält man einen Eindruck über die Virtuosität dieses Ausnahmekünstlers.

Das Anwesen in in Dreieichenhain
Gernot Schmidt

Kürzen:Das Landgut im Hain existierte seit 1710. Vor dieser Zeit gab es bereits ein Weihergut, das wahrscheinlich ebenfalls an dieser Stelle lag. Der Graf von Ysenburg schenkte dieses Gelände mit vielen Ländereien einem seiner Forstmeister Johann Lorenz von Wahl (geb. 15.07.1660; gest.  21.02.1728), der als Erbauer und erster Besitzer bekannt ist. In der Folgezeit waren die Eigentümer Adelige oder Personen von Rang und Namen. Darunter befanden sich Kammerherren, hessische Geheimräte, Oberlandjägermeister des Landgrafen von Hessen-Darmstadt, ein hochgräflich Ysenburgischer Amtmann und Secretär beim Grafen zu Philippseich, der kurhessische Kammerherr Friedrich Wilhelm Christian August Graf von Bentheim (geb. 21.01.1767; gest. 26.12.1835), der Prokurator und Hofgerichtsadvokat Friedrich Philipp Ludwig Reuling (geb. 07.08.1773; gest. 03.03.1821), der in Württembergischen und Isenburgischen Diensten stehende Carl Friedrich Georg Lebrecht Erdmann Freiherr von Ochsenstein (geb. 26.10.1766; gest. 16.09.1842), der Lehrer der ersten und lutherischen Schule und spätere Kammerrat beim Grafen von Ysenburg-Philippseich Johann Heinrich Fröhlich (geb. 25.08.1797; gest. 26.12.1881), ein Königlich-Hannoverischer Leutnant a.D. und später Legionär in Algier Carl Gottfried Arthur Leberecht Sergel (geb. 31.05.1816; gest. in Afrika). Dessen Ehefrau, die Gräfin Julie Luise Auguste von Schwicheldt (geb. 27.12.1811; gest. 11.04.1859) verkaufte das Gut im Hain am 04. Oktober 1854 für 11.500 fl. an den Geigenvirtuosen und Komponisten Henri Vieuxtemps. Der neue Hausherr und seine Ehefrau Josephine Eder hatten für den Abschluss des Kaufvertrags den Notar aus Frankfurt, Dr. Ernst Andreas Blum beauftragt.

AnwesenIn den nächsten drei Jahren nahmen die neuen Besitzer viele Verbesserungen und Vergrößerungen vor. Das Wohnhaus wurde an den beiden Giebelseiten umgebaut und erhielt an der Südseite einen Altan mit Terrasse und Balkon, an die nördliche Giebelseite des Hauses - außerhalb der Stadtmauer - wurde ein Erker angebaut, der es den Bewohnern ermöglichte, direkt vom Haus aus in den großen Park zu gehen und dort zu flanieren. Auf der Westseite seines Grundstücks wurde für die zu erwartenden Gäste ein zweistöckiges Gästehaus gebaut. Nach Süden und entlang der ehemals mitten durch die Stadt gehenden romanischen Stadtmauer wurden eine Scheune und Stallungen errichtet. Eine Remise im Erdgeschoss eines einstöckigen Gebäudes schloss das Grundstück nach Süden hin ab.

Viele Künstler kamen im Verlauf der nächsten Jahre nach Dreieichenhain zu Besuch.

Abb. Quelle?
Weiteres Schicksal des Hauses
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