Steine in der Dreieich
Gästebuch | Landkarten 

Sensationelle Lidar-Aufnahmen aus der Landschaft Dreieich                        

Die Lidar-Technologie hat sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Methode in den Bereichen Vermessung, Geographie, Meterologie usw. entwickelt. Lidar steht für Light detection and ranging. Hierbei werden Laserimpulse ausgesendet und die reflektierten Wellen gemessen und ausgewertet. Diese Technologie wird auch zur Steuerung autonomer Fahrzeige verwendet. Ein Teilbereich ist das Airborne Lasescanning (ALS), bei der das Scangerät in einem Luftfahrzeug angebracht ist, das dabei einen bestimmten Bereich überfliegt und die Bodenoberfläche aufgrund von Laufzeitveränderungen der Lichtimpulse vermisst. Man kann dabei den Oberflächenbewuchs rechnerisch eliminieren. Man erhält suf diese Weise ein Oberflächenmodell, in dem geringste Höhenänderungen deutlich gemacht werden können. Die damit generierten Karten finden in vielen Fachgebieten ihre Verwendung.

Erstaunlicherweise behandeln die Behörden diese Karten nicht als geheime Verschlusssache, sondern stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung, in Hessen z.B. www.arcgis.com (Bodenviewer). Es ist anzunehmen, dass es höheraufgelöst Karten in den Amtsstuben gibt. Und es besteht die Möglichkeit, auf Basis der verfügbaren Karten spezifischere Informationen aus den Daten zu gewinnen. Darüber soll im Folgenden berichtet werden.

Dr. Voker Arnold aus Heide in Schleswig-Holstein ist einer der Pioniere auf dem Gebiet der "Celtic Fields", der sog. keltischen Felder. Es handelt sich dabei um schachbrettartig angelegte Äcker mit einer Kantenlängen von 20 bis 50 Meter, deren aufgeschüttende Raine heute noch insbesondere auf Laserscan-Aufnahmen zu sehen sind. Sie stammen nicht notwendigerweise aus der Keltenzeit. Der Begriff "Celtic Fields" hat sich allerdings international durchgesetzt. Dr. Arnold hat nun eine Methode entwickelt, die Bodenstrukturen farblich deutlicher anzeigt. Bei seinen Untersuchungen von entsprechend modifizierten ALS-Aufnahmen z.B. im Sprendlinger Wald hat er Strukturen entdeckt, die seiner Meinung nach eindeutig auf die Existenz von Celtic Fields in der Landschaft Dreieich hinweisen. Eine Sondierung auf den Wällen, die mit der Unterstützung der Freunde Sprendlingens durchgeführt wurde, erbrachte allerdings kein eindeutiges Ergebnis. Lesen Sie ein Interview zum Thema, das Dr. Barbara Simon (Vorstandsmitglied der Freunde Sprendlingens) mit Dr. Arnold führen konnte.

Lidar-ArnoldIm Fokus meines Artikels hier stehen jedoch seine sensationellen Lidar-Aufnahmen aus dem Rhein-Main-Gebiet, insbesondere die für uns relevanten Karten aus der Landschaft Dreieich. Mit einem Klick auf die nebenstehende ALS-Karte kommt man auf die Websiten von Dr. Arnold. Auf der interaktiven Übersichtskarte kann man ein bestimmes Gebiet wählen und die Karte öffnen. Was man dann sieht, ist mehr als erstaunlich: Man erkennt Strukturen, Wälle, Löcher und Erhebungen auf dem Boden und man wird neugierig, wie diese Strukturen wohl in situ aussehen. Für den Grenzsteinfreund sind die Karten von besonderm Interesse, weil man die Grenzverläufe gut nachvollziehen kann (Grenzgräben). 

Viel Vergnügen beim Stöbern in dieser High-Tech Anwendung. Besuchen Sie auch die Startseite des Webauftritts von Dr. Arnold (www.celtic-fields.com), um mehr über dieses "Stiefkind der Archäölogie" zu erfahren.