Grenzsteine
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Schon als Kind war ich fasziniert von
den großen,
rätselhaften Grenzsteinen am Waldrand des
„Birkenecks"
im südlichen Buchschlager Wald in Dreieich. Diese Steine waren
damals für mich Zeugnis einer nicht fassbaren, dunklen
und
geheimnisvollen Vergangenheit.
Eine Publikation in "Landschaft Dreieich" (2010) von Martin Kaltenbach
war Anlass, mich näher mit diesen Grenzsteinen zu befassen.
Sie
markieren seit 1783 die ehemalige Grenze zwischen dem
Fürstentum
Ysenburg und der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Ich hatte
großen
Spaß, alle noch existierenden Grenzsteine (73 von ehemals
115)
zu identifizieren und zu dokumentieren. Seit dieser Zeit arbeite
ich ehrenamtlich als
Obmann
des
Hessischen Amtes für Bodenmanagement und
Geoinformation für die Erfassung von historischen
Grenzsteinen.
Anmerkung
2021:
Die Verantwortung für historische Grenzsteine ist vom Amt
für
Bodenmanagement und Geoinformation auf das Landesamt für
Denkmalpflege übertragen worden. Ich bin formal seitdem
ehrenamtlicher Mitarbeiter dieser Behörde.
Anmerkung 4/1922: Das Buch von
Richard
Zorn "Grenzsteine des Rhei-Main-Gebietes"
aus dem Jahr 1931 ist ein Standardwerk für Grenzsteinfreunde
aus
diesem Gebiet. Es steht jetzt als PDF-Datei zum Download zur
Verfügung.
In dieser Website möchte ich die von mir
gesammelten Informationen
einem interessierten Publikum zur Kenntnis geben. Damit möchte
ich
Verständnis wecken für
die kulturhistorische
Bedeutung dieser Kleindenkmale, die nur im Kontext mit ihrem
ursprünglichen Standorten wirklich zur Geltung kommt. Einem
Grenzstein in
einem Privatgarten fehlt ein Teil seiner Identität. Weiterhin
möchte ich sehr deutlich machen, dass alle hier
aufgeführten
Grenzsteine sorgfältig dokumentiert sind und auch
in Privatgärten identifizierbar sind! Der Diebstahl
eines
Grenzsteines ist prinzipiell strafbar.
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Auf
der rechts aufrufbaren Karte des Dreieichgebietes sind die mit
historischen Grenzsteinen versehenen Grenzen in unterschiedlichen
Farben abgebildet. Durch Anklicken der Buchstabenkombination
gelangen Sie direkt zur jeweiligen detaillierten Grenzbeschreibung.
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Die
Grenzmarkierung von 1783 zwischen
Ysenburg und
Hessen Darmstadt (
Y-HD)
ist gut dokumentiert. Die Grenze verläuft von der Autobahn A 3
an der
Gehspitz über Buchschlag, dem Paddelteich bei Langen zu den
Sportplätzen südlich Dreieichenhains.
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Die
Grenze
zwischen Frankfurt und Offenbach
trennt heute zwei Gemarkungen. Früher war sie die Landesgrenze
der
Freien Reichsstadt Frankfurt mit dem Fürstentum Isenburg und
später die
Landesgrenze zwischen dem Königreich Preußen und dem
Großherzogtum
Hessen. (
F-OF)
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Seit 1255
besaßen die Hanauer Grafen (später
Hanau-Lichtenberg) ein schmales Stück Land im
Koberstädter
Forst. Die Grenzlinie zu dem Ysenburger Besitz wurde 1648 zum
ersten mal besteint. Erfahren Sie mehr über die
Ysenburgisch - Hanau Lichtenberger
Grenze (
Y-HL).
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Die westliche
Grenze des
Kreises Offenbach deckt sich mit der Grenze der Urmark Langen (wie 834
beschrieben). Sie hat eine interessante Geschichte. Hier kommen Sie
zu den Grenzsteinen des
Egelsbacher
und Langener Eigenwaldes .
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Die heutige
Nordgrenze von Zeppelinheim und Neu-Isenburg war früher die
Grenze zwischen der Freien Reichsstadt
Frankfurt
und dem Großherzogtum Hessen (F-GH). Lesen Sie
hier auch etwas über das Hölzerne Kreuz und den
Schäfersteinpfad im Frankfurter Stadtwald.
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Entlang der
Main-Neckar-Bahn (MNB)
südlich und nördlich von Buchschlag findet man eine
Reihe von
Markierungssteinen aus dem Jahr 1838, die uns in die
Entstehungsgeschichte dieser Bahnlinie führt. Einer davon
steht
jetzt im Eisenbahnmuseum in Darmstadt- Kranichstein. Weiterhin werden
die Steine an dem
Abzweig der Dreieichbahn beschrieben.
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Am
nördlichen Rand der Koberstadt bei Langen hat Landgraf
Ludwig
(LL) die Grenze seiner Besitztümer zu dem Dorf Langen (L)
besteint. Finden Sie hier die
Einzelheiten dieser
Gütergrenzlinie.
(
LL-L).
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Die Grenzlinie
zwischen dem
Domanialwald des Landgrafen Ludwig (LL) und der Feldgemarkung von
Egelsbach (E) und deren Veränderungen im Laufe der Zeit wird
im
Kapitel
LL-E
Gütersteine beschrieben. Ein schöner
Spaziergang!
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Die
südliche Grenze
der Landschaft Dreieich, die Grenze zwischen den Kreisen Offenbach und
Darmstadt-Dieburg wird im Kapitel
OF-DA
Grenzsteine
beschrieben. Sie verläuft vom "Egelsbacher Zwickel" westlich
des
Flugplatzes bis zur Straße von Offenthal nach Messel.
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Die
Fortsetzung dieser
Grenzlinie entlang des Rutschbaches nach Osten und dann nach Norden
entlang der Grenze von Offenthal und Urberach wird im Kapitel
OT-UR Grenzsteine beschrieben.
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Der
Fürstlich Ysenburgische Oberwald lag östlich der
Sprendlinger und
Götzenhainer Gemarkung. Die Grenzsteine können Sie
mit einer
Wanderung rund um den Neuhof aufsuchen. Entdecken Sie den
Verbindungsgraben vom Kirchbornweiher zum Neuhof. Hier geht es zur
Beschreibung
dieser
FJ-SG Grenzsteine
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Im Grenzgebiet
von Offenthal, Götzenhain und Dietzenbach gibt es Grenzsteine
entlang der dort verlaufenden Dreieicher Ringlandwehr, um die
Hundslochwiese und um das Waldstück "das Birken". Klicken sie
auf
OT-GO-DI Grenzsteine,
wenn Sie mehr darüber wissen wollen.
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In dem Kapitel
SP-GO Grenzsteine
wird die Grenze zwischen Sprendlingen und Götzenhain (sowie
Dreieichenhain) beschrieben, d. h. die Grenze von der Lettkaut
über die Theisenmühle und die Hub, westlich des
Neuhofs und
entlang der Luderbachaue bis zur Dietzenbacher Gemarkung (in
Bearbeitung).
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Die
Grenzsteine an der
Dietzenbacher Verbindungslandwehr zwischen der Straße
Dietzenbach-Götzenhain und dem S-Bahn Übergang in der
Nähe von Patershausen können im Kapitel
DIVL Grenzsteine eingesehen
werden. Sie trennte das Isenburger Territorium von dem Hanauischen.
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Der
Schönborner Wald (oder Gravenbrucher Wald) grenzte an den
Fürstlich Ysenburger Wald, den Deutschherrenwald und der
Biegermark (später Heusenstamm). Dieser Wald zwischen
Neu-Isenburg
und Heusenstamm war rundherum besteint. Lesen Sie mehr darüber
im Kapitel
SBGR Grenzsteine.
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Die
Nord- und Ostgrenze von Dietzenbach war früher die Grenze der
Röder Mark zum Schönbornschen Patershausen, zur
Bieger Mark
und zur Feldmark von Ober-Roden. Lesen Sie im Kapitel
RM-BM Grenzsteine mehr
über diese Grenzen und deren Besteinung.
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Die Grenzen und Grenzsteine der
Heusenstammer Gemarkung
ist der Titel eines Buches, das vom Heimat- und Geschichtsverein
Heusenstamm herausgegeben wurde (Autor Wilhelm Ott). Die beschriebenen
Grenzlinien liegen heute innerhalb der heutigen Gemarkungsgrenzen.
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Die Grenzsteine der
Hessisch-Bayerische Grenze
von Stockstadt am Main bis Ringheim und weiter sind sehr interessant,
weil sie teilweise in der Zeit des kurzlebigen Großherzogtums
Frankfurt von Napoleons Gnaden aufgestellt wurden.
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Die
Jagdsteine bei Messel sind
etwas ganz besonderes: Sie grenzten das Jagdgebiet der
Freifrau von Albini gegen den großherzoglichen Forst
ab.
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Die Grenzsteine an der
Oberräder Landwehr
trennen den heutigen Frankfurter Stadtwald von der Oberräder
Feldgemarkung. Leider stehen viele davon hinter einer Leitplanke.
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Der
Forst
Offenbach war ein Domanialwald der Isenburger Grafen. Seine
Nordgrenze zu dem Dorf Offenbach war komplex geschnitten. Im Westen
grenzte er an den Frankfurter Stadtwald, im Süden an den
Deutschherrenwald.
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Der
Schäfersteinpfad
folgt den 49 Grenzsteinen, die seit 1484 die
Weidegründe des Deutschen Ordens im Frankfurter Stadtwald
markieren. Sie sind mit einem seitenverkehrten "F" und dem
Deutschordenskreuz markiert.
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Die
Südgrenze Kreis Offenbach
über die hier berichtet wird, erstreckt sich hier von Messel
bis nach Zellhausen. Die Qualität der Steine ist recht
unterschiedlich.
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Ich habe mir vorgenommen,
die Gemarkungsgrenzen im
Ostkreis Offenbach
abzulaufen. Die Grenzen sind nur noch in Waldgebieten besteint
(Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Informationen rechts
geben den Stand der Erkundungen bis Ende 2022 an.

Die
Gemarkungssteine des
Mönchbruch-Gebietes habe ich bereits 2020 erfasst,
bin aber erst im Mai 2024 dazu gekommen, einen Bericht darüber
zu schreiben.
Es gibt in der
Landschaft Dreieich einige interessante
neuere
Grenzsteine, die es wert sind, beschrieben zu werden. Es gibt
aber auch historische Grenzsteine, die als
einzelne Steine auf ihren
Originalplatz oder in Privatgärten stehen.
Die Rostadt,
eine Sprendlinger Gemarkung, ist ein geschichtsträchtiges
Gebiet. Lesen Sie hier über
Grenzen
und Grenzsteine in der Rostadt und folgen Sie der dort
vorgeschlagenen Wanderung.

Es
werden auf dieser Website (und in der Obmann-Dokumentation) in der
Regel Steine aufgeführt, die (ehemalige) Gemarkungsgrenzen
markieren. Es existieren jedoch auch Gütersteine in Feld und
Flur,
die hier wegen einer relativ geringen historischen Bedeutung nicht
dokumentiert werden. Erwähnenswert sind jedoch die Steine in
der
Luderbachaue, welche die Grenzen zwischen dem Ysenburgischen
Domanialwald und den privaten Wiesen am Bach kennzeichnen. Bei
exploratorischen Begehungen konnte festgestellt werden, dass es sich um
recht verwitterte rotliegende Steine mit der Inschrift "GJ" handelt.
Sie stehen meist an einem Graben oder leichtem Abhang am Waldrand bzw.
im Wald, wenn die Wiesen nicht regelmäßig gepflegt
wurden.
Ich habe diese Steine noch nicht dokumentiert, und ich bin mir nicht
sicher, ob ich dies tun werde. Es ist recht mühsam und der
Erkenntnisgewinn mager.
Die
Grenzsteine in
Offenbach (gegen Frankfurt, dem ehmaligen Forst
Offenbach, Deutschherrenwald und Schönborner Wald
hat Luise Hubel aus Offenbach in einem handgefertigten Buch
2001
dokumentiert, das im Stadtarchiv Offenbach unter der Signatur H 49/2
einzusehen ist.
Die Grenzsteine rund um Mörfelden-Walldorf wurden von
Ludwig Schulmeyer und Marianne Scholl erfasst. Eine Landkarte
mit
den Standorten und Alben mit Fotos sind im Heimatmuseum in
Mörfelden ausgestellt.
Ab August 2018
können die Standorte und weitere Informationen der von mir
dokumentierten Grenzsteine eingesehen werden:
- Öffnen
Sie das Bürger-GIS mit https://buergergis.kreis-offenbach.de/
- Selektieren
Sie unter “Themen” den Punkt
“Denkmalschutz”.
- Klicken Sie
auf des Quadrat vor “Grenzsteine in der Dreieich”.
Man erkennt dann auf der Kreiskarte rote, blaue und grüne
Symbole für Landes-, Gemarkungs- und
Gütergrenzsteine.
- Klicken Sie
auf den mittleren (runden) Punkt daneben (“Datenabfrage
ein”). Wählen Sie dann einen
Kartenmaßstab größer als 1:15.000 sein,
z.B. 1:10.00.
- Auf der
Leiste oben ist neben dem Knopf “Verschieben” jetzt
der Knopf “Datenabfrage” anklickbar. Klicken Sie
ihn an.
- Wenn man
nun den Mauszeiger über ein Grenzsteinsymbol bewegt,
erhält man eine erste Information.
- Für weitere
Informationen (Koordinaten, Beschriftung, Dimension) müssen
Sie das Grenzsteinsymbol anklicken.
Wenn Sie unter “Themen” und “Grenzen und
Grundstücke” den Punkt
“Gemarkungsgrenzen” anklicken, können Sie
erkennen, ob die Steine auf aktuellen Gemarkungsgrenzen stehen. Die
Exaktheit der Koordinatenangaben liegt bei 5 – 10 Meter. Bei
Bedarf kann ich die Datenblätter und ggf. weitere
Informationen (Fotos) zur Verfügung stellen.
Es sollte noch angemerkt werden, dass es geplant ist,
diese und weitere Daten in das das DenkXweb des Landesamtes
für Denkmalpflege Hessen zu transferieren. In dieser
hessenweiten Datenbank für denkmalgeschützte Objekte
werden die Grenzstein-Obleute ihre Daten direkt eingeben und pflegen
können.