Steinbrücken
Es gibt in der Landschaft Dreieich nur noch wenige
Natursteinbrücken. Die schönste ist zweifellos die
Brücke über den Teich im Schloss Wolfsgarten,
allerdings ist
sie nicht aus Sandstein, sondern aus rotgefärbten Beton.
Trotzdem
ist sie die Schönste von allen.
Die größte Natursteinbrücke
führt die
Rheinstraße in Offenthal über die Dreieichbahn.
Die unbekannteste ist die Brücke der Dreieichbahn
über den Hengstbach. Für
mich persönlich ist die wiederentdeckte
Steinplattenbrücke am
Dreieichenhainer Wald die interessanteste. Ich habe ihr eine eigene
Seite gewidmet. Klicken Sie
-->
hier.
Steinbrücken in Langen
Steinbrücken in
Sprendlingen
Steinbrücken in
Dreieichenhain
Steinbrücken in
Götzenhain
Steinbrücken in
Offenthal
Der Buchbach
Der Schlagsbach und der
Steinkautengraben
Steinbrücken
in Wolfsgarten und Langen
Teichbrücke im Schlosspark
Wolfsgarten
 |
 |
 |
Sehr
zum Leidwesen der Egelsbacher gehört das Schloss
Wolfsgarten
zur Langener Gemarkung. Diese wunderschöne Brücke
wurde aber
gebaut, als Wolfsgarten noch eine eigenständige Gemarkung war,
nämlich 1902, als der Park
im Englischen Stil umgestaltet wurde.
Das private Gelände ist zur
Rhododentronblüte
im Frühjahr an zwei
Wochenenden und zum "Fürstlichen Gartenfest" im
Herbst geöffnet. Ein Besuch lohnt sich!
|

Die
kleine Brücke über den Sterzbach in Langen liegt in
der
Bachgasse/Borngasse, kurz bevor der Sterzbach in den unterirdischen
Orkus verschwindet. Zusammen mit den Sühnekreuzen ist dies ein
wunderschönes Ensemble, leider haben sich
Graffiti"künstler"
daran versucht.
-->Standort



Im Langener Wald,
westlich der Siedlung Neurott
,
überquert die Fichtenschlagschneise einen Graben mittels einer
sehr schönen, mittlerweile etwas lädierten
Sandsteinbrücke. Zwischen 1828 und 1835 wurde dieses
Gebiet
gerodet. Auf dem
Messtischblatt
von 1876
ist der Graben mit der Brücke im freien Feld
eingezeichnet.
Zwischen 1901 und 1929 wurde das Gebiet wieder aufgeforstet. Der Graben
entwässerte früher die Neurott-Wiesen. Diese Funktion
wurde
durch den Bau der Siedlung (Housing Area) in den 50er Jahren
überflüssig. Daher wurde die Brücke auch
nicht durch
eine Verrohrung ersetzt, sondern dem Verfall preisgegeben. Mehrere
große Steine sind aus ihrer Verankerung gerissen und liegen
jetzt
im Graben. Es wäre schön, wenn diese Brücke
wieder
restauriert werden könnte. Der Grenzstein rechts unten in der
Abbildung wird übrigens im
Kapitel
Grenzsteine beschrieben.
-->Standort
Nachtrag
3/2012: Zwischenzeitlich habe ich die Brücke
etwas
freigelegt (kleine Bilder oben rechts). Ich habe mir vorgenommen,
dafür zu sorgen, dass die Brücke wieder in den
ursprünglichen Zustand versetzt werden wird.


In
Fortsetzung des oben beschriebenen trockenen Grabens finden wir weitere
Brücken, über welche die Waldschneisen
diesen
überquerten. Die nächste an der Finkenschneise
(Fortsetzung
der Buchschlagschneise) ist verrohrt und damit uninteressant. Die
Brücke an der Einzelheckschneise ist eine sehr gut erhaltene
Sandsteinbrücke mit einem trogförmigen Unter-
und
Oberprofil. Eine
Aufnahme des
Inneren der Brücke verdeutlicht dies.
-->Standort.
Die nächste Brücke in dem Verlauf des
Trockengrabens
befand
sich an der Siebenten Stein Schneise. Sie war verrohrt und wurde wegen
Funktionslosigkeit eliminiert. Die Überreste in Form
des
einbetonierten Rohres liegen noch im Graben.
Steinbrücken
in Sprendlingen


Das
linke Bild (Archiv Baumbusch) zeigt die in den 50er
Jahren abgebrochene
zweibogige Sandsteinbrücke über den Hengstbach
an der B 3.
Ich erinnere mich noch gut daran,
als kleiner Junge mit Herzklopfen und ohne Schuhe unter den
Bögen
durchgewatet zu sein. Und sonntags an die Taubenpickster, die auf den
breiten Sandsteinbrüstungen auf die Rückkehr ihrer
Tauben
warteten. Die Brücke, wie auch einige Fachwerkhäuser,
fielen
der Verbreiterung der Darmstädter Straße zum Opfer.
Auf dem
rechten Bild wird die Tristesse der rezenten Architektur
überdeutlich. Die handwerklich exzellent ausgeführte
Sandsteinmauer rechts wurde mit 2008 mit einer starken
Betonbrüstung versehen, um die Anwohner der Vogtei vor den
häufigen Jahrhunderthochwässern zu schützen.
An
dieser
Stelle noch eine Anmerkung über den Ausbau des Hengstbachprofils:
Die Sohle des Bachbettes wurde in
den
1950er Jahren zwischen dem Mariahallweiher und der
Poststraße betoniert und ihr ein Rinnenprofil verpasst. Ich
kann
mich noch gut daran erinnern, dass vorher
in trockenen Sommern die Algen im Bachbett verfaulten. Das roch nicht
allzu gut. Für uns Kinder war es trotzdem schöner, im
nichtbetonierten
Bachbett zu spielen und "die Bach" aufzustauen. Aus heimatkundlicher
Sicht war es ein
Frevel, den
Mariahallweiher in
den 60er Jahren zuzuschütten (von dem Verlust dessen
Sandfang-Funktion einmal abgesehen).
Oberhalb des Mariahallweihers (Richtung Schwimmbad und
Theisenmühle) ist der
Hengstbach nicht gefasst. Vor dem Zufluss zum Mariahallweiher floss der
Hengstbach durch ein ca. 10 m. langes Gewölbe, das beim
Hochwasser
1981 zerstört und nicht mehr wiederhergestellt wurde. Ich
gründete Anfang der 70er Jahre übrigens eine
Bürgerinitiative, die erfolgreich gegen die
Betonierung des
Hengstbaches bis zur Theisenmühle und darüber hinaus
protestierte.
Bei
den Ufermauern kann man verschiedene Bauperioden unterscheiden:
zwischen Lindenplatz und Bachstraße wurden am rechten Ufer
unregelmäßige rotliegende Steine benutzt
(desgleichen hinter
dem heutigen Gemeindehaus der Erasmus- Alberus- Gemeinde).
Nördlich der Brücke der Darmstädter
Straße
über den Hengstbach steht die
rechte Ufermauer schief (s. Abb. rechts). Diese Befestigung
ist
wahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Bau der alten
Chausseebrücke um 1800 entstanden und dürfte die
älteste
Uferbefestigung sein. 1929 wurde diese renoviert (Archiv Stadt
Dreieich, Findbuch Sprendlingen S. 471). In der 2. Phase wurden recht
regelmäßige rotliegende Steine zum Hochmauern der
Ufer
benutzt. Sie sind südlich der o.g. Brücke zu finden,
an der
Vogtei
(s. Abb. rechts),
an der Bachstraße und an dem Pfädchen
nördlich
der Eisenbahnstraßenbrücke. Meiner
Einschätzung nach
dürften diese um 1910 vermauert worden sein, als die alte
Gartenstraßenbrücke errichtet worden ist. Die dritte
Bauphase war Anfang der 1920 er Jahre, als die Ufer mit Betonmauern
befestigt wurden (z.B. an der verlängerten heutigen
Auestraße). Im Rahmen der Bachbettsohlen-Betonierung in den
50er
Jahren wurden auch die Bachufermauer zwischen der Bangertsgasse und
der Bachstraße betoniert.
Die ehemalige
"Schließ" an der
Liebknechtstraße wurde ebenfalls
1920 erbaut (betoniert). Sie diente zum Aufstauen des Hengstbaches, um
die Niederwiesen zu fluten (Eisgewinnung im Winter). Vermutlich befand
sich dort vorher eine ältere Stauanlage. Die
"Schließ"
verschwand mit dem Ausbau des Hengstbaches in den 1950er Jahren. Einige
Meter vor der Poststraße bis einige Meter hinter der
August-Bebel-Straße wurden die Ufermauern mit
großen
Granitsteinen hochgezogen. Hinter der ehemaligen Heinrich-Heine-Schule
wurde eine "Rutsch" eingebaut, die das Bachbett um ca. 2 Meter
vertiefte. Das war offensichtlich nötig, um den Bau des
Auslaufes
eines Regenrückhaltebeckens an dieser Stelle zu
ermöglichen.
Schön sieht das alles nicht aus (s. Abb. rechts). Es
wird aber aufgewogen
durch die fast elysische Landschaft, die sich westlich der
August-Bebel-Straße am renaturierten Hengstbach und den
Baierhansenwiesen dem Auge des morgendlichen
Spaziergängers bietet.
Wenn wir schon einmal beim Hengstbach sind: In "Der Erzähler
aus
der Landschaft Dreieich", Lit. NN (3), wird 1881 berichtet, dass bei
unserem Sprendlingen die Heinrichs-Bach fließt. "Da man
früher den Mannesnamen Heinrich in Henrich, Hench, Henner,
Henkel
zu verwandeln beliebte, so musste sich das Wässerchen auch
die
vielerlei Benennungen gefallen lassen; bis dann in jüngster
Zeit
ein Ueberkluger die die Verbalhornung in Hengstbach zuwege brachte.
Amtlich schrieb man noch in vorigem Jahrhunderte Hennersbach,
Henkelsbach und Henchsbach."
|

Der
Hengstbach fließt mitten durch das Gelände des
Sprendlinger
Parkschwimmbades. Das Bachbett ist einige Meter eingeschnitten,
naturbelassen und wildromantisch. Die Behörden wollten Anfang
der
1970er Jahre das Bachbett betonieren. Eine Bürgerinitiative,
an
der der Autor dieser Zeilen nicht ganz unbeteiligt war, konnte dies
glücklicherweise verhindern. Der Hengstbach fließt
südwestlich am Theisenmühler Weiher vorbei und
unterquert den
zur Theisenmühle führenden Weg mittels der
links
abgebildeten Natursteinbrücke (gebaut um 1840), bevor er auf
das
Schwimmbadgelände trifft. Das Bild ist von der Schwimmbadseite
aufgenommen. Einige Meter weiter vereinigt sich der Bach mit
dem
Mühlgraben der Theisenmühle (der mittels eines
Betonrohrs den
genannten Weg unterquert). Lit: Runkel (2)
-->Standort
Anmerkung 6/2015:
Nach einer Überschwemmung im Jahr 2014 war offensichtlich die
Standfestigkeit der Theisenmühlbrücke nicht mehr
gewährleistet. Sie wurde abgerissen und durch eine
Betonbrücke ersetzt. Damit ist wieder ein Stück
Heimat
verlorengegangen. Beim Abriss kamen große Steinplatten (ca.
100 x
100 x 30) aus Rotliegendem zum Vorschein, die in der Brücke
verbaut waren. Beim Abriss der Brücke wurden sie leider stark
beschädigt. Nachträglich muss man die Frage stellen,
warum
der Denkmalschutz oder der lokale Geschichtsverein sich nicht
für
die Erhaltung der Brücke eingesetzt haben.

Das Eingangsportal dieses ca. 35 m
langen "Hengstbachtunnels" im Sprendlinger Parkschwimmbad (
-->Standort)
dürfte
den wenigsten Schwimmbadbesuchern bekannt sein. Das Portal und
das Gewölbe
sind mit Ziegelsteinen gefertigt, während das nicht
zugängliche Nordportal verrohrt zu sein scheint. Der
Hengstbachtunnel unterquert das Verbindungsgelände
zwischen
den Schwimmbecken und der Liegewiese. Er wurde sicherlich in den 1880er
Jahren erbaut, als die Mariahall zu einem bedeutenden Zuchtstall
für Traberpferde umgebaut wurde. Die heutige Liegewiese diente
damals als Übungs-Rennbahn. Das Oval dieser Rennbahn ist noch
deutlich zu erkennen. Die Sandsteinbrücke weiter
bachabwärts
an der Straße "Am Schwimmbad" wurde 2010 (leider) durch eine
Betonbrücke ersetzt. Noch ein Stück weiter gab es vor
dem
ehemaligen Mariahallweiher eine weitere
Geländeuntertunnelung, die während einer
Hengstbachüberschwemmung (1981) einstürzte und dann
beseitigt
wurde.
Anmerkung 1/2016: Im
Stadtarchiv Sprendlingen (Stadtarchiv Dreieich) entdeckte ich eine
bisher noch nicht veröffentliche Karte des
Mariahall-Geländes. Daraus geht eindeutig hervor, dass
über
diesen Hengstbachtunnel die Trainierbahn für die Traber des
Gestüts Mariahall führte. Das oben erwähnte
Oval auf der
Liegewiese wurde erst nach dem Bau des Schwimmbads 1928 als
Sportstätte angelegt. Auf
der Karte ist auch die Grabstätte der Helene Moessinger
eingezeichnet, die 1922 im Alter von 30 Jahren verstarb. Auf der
Website
der Freunde Sprendlingens habe ich diese Karte
ausführlich kommentiert.

Im
Juli 2017 musste die Hengstbachbrücke an der
Eisenbahnstraße
aufgrund von Alterungserscheinungen erneuert werden. Die Betondecke
wurde abgerissen und die Steinlagen des Widerlagers wurden bis auf zwei
Reihen entfernt. Es handelte sich um sehr sorgfältig behauene
Steine aus Rotliegendem. Leier lagen diese Steine bereits im Container,
bevor sie gesichert werden könnten, um sie einer Zweitnutzung
zuzuführen. Schade. Auf der Abbildung erkennt man die beiden
Steinlagen mit der glatten Seite nach vorne. Nach hinten sind sie
teilweise mit weiteren Steinen verzahnt.

Dies
ist die Brücke der Bestewieseschneise über den
Luderbach im
Herrnröther Wald. Wie man sieht, ist der Durchlass verrohrt.
Links
und rechts stehen jedoch noch die alten Brückenmauern mit
einem
Rundbogen, der einen größeren Radius besitzt wie das
Rohr.
Beide Mauern haben keine feste Verbindung mit dem
Schneisenkörper
und dem Rohr, sie stehen schief. Wahrscheinlich hat ein Hochwasser sie
unterspült. Hinter dieser Brücke biegt die
Holländerbornschneise nach Südosten ab. Dort soll
nach
Nahrgang das "Frauenkreuz" gestanden haben, ein unbeschriftetes
Sühnekreuz.
-->Standort

Dieses
geheimnisvolle Brückengewölbe im Wald in der
Sprendlinger
Gemarkung harret der Erforschung. Wir werden an dieser Stelle berichten.
Steinbrücken
in Dreieichenhain

Die
ursprüngliche Brücke zur Hainer Burg war
natürlich eine
hölzerne Zugbrücke, die über den Burggraben
führte
und die
burgseitig in einen Torbau führte. 1783 wurde diese dreibogige
Steinbrücke über den Burggraben gebaut. In den
letzten Jahren wurde die Brücke aufwändig
saniert und
die Brüstungshöhe den aktuellen Bestimmungen
angepasst.

Dies
ist die Brücke über den Hengstbach am Woog, Richtung
Götzenhain. Beim Drüberfahren ist nicht zu vermuten,
dass es
sich um eine historische Bogenbrücke aus Rotliegendem handelt.
Bei
der Erneuerung der Straße ist offensichtlich nur eine
Stahlbetonplatte überbetoniert worden. Die
Bogenbrücke ist auch nur dann richtig sichtbar, wenn man
seitlich
in das Bachbett hineinturnt. Auf der anderen Seite, auf dem Parkplatz
des Seminaranwesens, erkennt man ein Holzdeck, dessen Funktion ich
nicht nachvollziehen kann (Sandfang, Zulauf zum Woog?)
-->Standort

Diese
erstmals 2010 beschriebene (W. Ott) historische
Steinplattenbrücke
eines
aufgelassenen Weges über einen trockenliegenden
Entwässerungsgrabens an der Dreieichenhainer - Langener
Gemarkungsgrenze ist ein selten gewordenes technisches Zeugnis des
frühen Wegebaus. Klicken Sie auf das Bild, um mehr
über diese und andere Steinplattenbrücken
zu
erfahren.
-->Standort
Dieses Bild zeigt die
Straßenbrücke über den Hengstbach an der
Winkelsmühle von
Nordwesten aus gesehen. Es handelt sich um eine
Gewölbebrücke
aus rotliegendem Sandstein. Durch die Verbreiterung der
Straße
und die Überleitungen von Rohren sieht die andere Seite
weniger
pittoresk aus. Mal sehen, ob ich noch etwas zur Baugeschichte der
Brücke erfahren kann. -->Standort
Steinbrücken
in Götzenhain

Dies
ist die Brücke der Rheinstraße über den
Hengstbach
Richtung Sportplatz. Sie hat es in die "Denkmaltopografie
des Kreises Offenbach" geschafft (aber fälschlicherweise unter
"Schießgartenstraße"): "Kleine Brücke mit
flachen
Bogen aus Quadern und Bruchsteinen. Teile der Wangen aus stehenden
Hausteinen sind später angesetzt; Material: Sandstein. Als
Verkehrsdenkmal des 17. / 18. Jahrhunderts besitzt die Brücke
heute
Seltenheitswert und ist von Bedeutung für die Geschichte
verkehrstechnischer Bauten."
-->Standort
Anmerkung
11/2013: Die
Brücke über den Hengstbach ist 2013 saniert worden.
Leider ist das Sanierungsergebnis aus finanziellen,
ästhetischen, handwerklichen und
denkmalschützerischen Aspekten höchst unbefriedigend.
Die Kosten von 220.000 Euro betragen fast das Doppelte wie
veranschlagt. Hier schluckt der steuerzahlende Bürger
heftig. Hat das Baumanagement nicht funktioniert?
Der gemauerte Bogen musste aus Denkmalschutzgründen erhalten
werden, daher war es aus statischen Gründen offensichtlich
erforderlich, neue
Träger an den Seiten zu betonieren. Dadurch erhöhte
sich die Fahrbahn um ca. 20 cm. Diese Betonträger
hat man mit dicken, 50 cm hohen Steinquadern verblendet und darauf die
alten Wangensteine gesetzt.
Leider hat man diese neuen Steinquader auf der Schauseite nicht
geschnitten (damit sie eine ebene Oberfläche bekommen wie die
alten Wangensteine), sondern man hat sie gebrochen, mit dem Ergebnis,
dass die Bruchflächen sehr uneinheitlich sind (mal konkav, mal
konvex). Das sieht sehr grobschlächtig aus. Ein Graus
für einen Sandsteinfreund.
Die
Brückenwangen standen vorher nur ca. 25 cm über der
Fahrbahnoberfläche. Sie bestanden auf jeder
Brückenseite aus zwei äußeren
schräg angeschnittenen rotliegenden
Steinen und vier mittleren leicht gewölbten Mainsandsteinen.
Diese Wangensteine sitzen jetzt direkt auf den Betonträgern.
Leider ist beim Ausbau der Wangensteine ein Stein
zerbrochen, was einem erfahrenen Handwerker sicherlich nicht
passiert wäre. Dafür ist ein neuer Stein angefertigt
worden, der unglücklicherweise eine stärkere
Wölbung aufweist wie die benachbarten Steine. Dadurch und die
Tatsache, dass er glatte Schnittflächen und -kanten
aufweist, wirkt er als Fremdkörper in der
Steinreihe. Zumindest die Oberfläche sollte noch
einmal durch Bossieren handwerklich überarbeitet werden, damit
dieser Stein besser zu den anderen passt.
Erstaunlicherweise hat der Denkmalschutz keine Einwände
dagegen gehabt, das verzinkte Eisengeländer direkt mittig auf
den alten Wangensteinen zu befestigen. Wenn ein Wagen gegen das
Geländer stößt, werden die Steine mit
Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen. Das Geländer
hätte m. E. seitlich (wie bei der alten
Brückenversion) an den neu gesetzten
Sandsteinquadern angebracht werden müssen.
Wenn wir schon am Meckern sind: hätte man nicht noch einige
wenige Euro aufbringen können, um das z. Z. auf der Westseite
der Brücke herumbaumelnde Kabel auf die Ostseite zu verlegen,
wo bereits einige Versorgungsleitungen untergebracht sind? Das Ganze
soll noch verfugt werden; ich glaube aber nicht, dass sich das Aussehen
wesentlich bessern wird. Hier fehlt die Liebe zum Detail !


Beim
Bau der Dreieichbahn 1903-1905 musste in der
Gemarkung Götzenhain der Hengstbach zweimal
überquert
werden. Man baute -wie
damals üblich- schön konstruierte
Bogenbrücken aus
Sandstein über den Bach. Mögen sich heutige
Zweckbauarchitekten ein Beispiel nehmen! Die Brücke links
befindet
sich direkt östlich des Bahnübergangs am
Geisberg
/ Philippseicher Straße und ist wegen ihrer
Unzugänglichkeit eine der unbekanntesten Bauwerke
Dreieichs.
-->Standort.
Die
rechts abgebildete schöne Sandsteinbrücke findet man
südöstlich des
Götzenhainer Ringwäldchens.
-->Standort
Steinbrücken
in Offenthal

Die
sehr elegante Brücke der Alten Rheinstraße in
Offenthal
über die Dreieichbahn (in der Nähe des Offenthaler
Friedhofs)
wurde um 1904 um Zuge des Baus der Dreieichbahn aus Sandstein
errichtet. Als die Dreieichbahn in den 1990er Jahren modernisiert
wurde, sollte diese Brücke durch eine moderne
Betonbrücke
ersetzt werden, da die Bauunterlagen samt Statik nicht mehr vorhanden
waren. Glücklicherweise entschied man sich, die
Originalbrücke zu ertüchtigen und somit der Nachwelt
zu
erhalten. Schade, sie liegt so versteckt, dass nur
die
Lokführer sich daran erfreuen können.
-->Standort

Herr
Klaus Klepper aus Götzenhain machte mich auf einen
historischen
Grabendurchlass unter der B 486 zwischen Langen und Offenthal
aufmerksam.
-->Standort.
Der Einlass auf der Südseite der Straße
wurde im Rahmen
der Baumaßnahmen an der Kreuzung mit der Phillipseicher
Straße
teilweise
freigelegt.
Er befindet sich am ersten Weg links, ca. 300 m von oben
erwähnter
Kreuzung Richtung Langen entfernt. Auf der Nordseite ist der
Durchlass verrohrt. Nach der vollständigen Freilegung des
Einlasses kam ein
handwerklich
hervorragend ausgeführtes
technisches Kleindenkmal zum Vorschein. Die leicht
beschädigte,
abgeschrägte Deckplatte über dem 60 x 60 cm messenden
Durchlass ist oben 164 cm breit und ruht vorne auf einer 45 cm breiten,
konisch auf den Durchlass zugehenden Sandsteinmauer, deren
vordere
Oberflächenneigung dem Böschungswinkel der
Straßentrasse entspricht. Die Vorderseite der Deckplatte ist
leider beschädigt. Beim genauen Hinschauen erkennt man, dass
sie
mit einer Hohlkehle verziert war. Auf der rechten Seite ist die Kante
eines Steines

beschädigt.
Ein Blick in das Innere des Durchlasses belegt erneut die
Fähigkeiten der damaligen Handwerker. Der Durchlass stammt mit
Gewissheit aus den Jahren 1839/40, in denen die Chaussee zwischen
Langen und Dieburg gebaut wurde. Das Wasser des Grabens, der unter der
BundesstraßeL hindurchführt, entwässert
einen kleinen,
in einem Wäldchen gelegenen
romantischen Teich,
der ca. 130 m weiter südlich zu finden ist
-->Lage.
Von diesem Teich
soll
früher eine Leitung nach Philippseich geführt haben,
welche
die Springbrunnen der Schlossanlage mit Brauchwasser versorgte. (6/2013)
Nachtrag 5/2014:
Im Rahmen der Baumaßnahmen für die Offenthaler
Ortsumgehung
musste die B 486 im Bereich dieses Durchlasses vorübergehend
einige Meter nach Süden verschwenkt werden, so dass
der
Eingang des Durchlasses überbaut wurde. Sowohl Herr Klepper
als
auch ich baten die Straßenbaubehörde HessenMobil,
den
historischen Durchlass als Zeuge der früheren
Straßenbautechnik zu erhalten. Dies erfolgte

dankenswerterweise.
Das Ergebnis ist technisch in Ordnung, ästhetisch
jedoch sehr
unbefriedigend: Die Anlage wurde großflächig mit
Granitsteinen gepflastert, die Tiefe des Durchlasses wurden nicht
genutzt, so dass die untere der beiden Sandsteinlagen kaum mehr
sichtbar ist. Beim Verfugen der Granitsteine wurden die historischen
Sandsteine gleich mit eingeschlämmt. Wir hätten etwas
mehr
Sensibilität für dieses kulturhistorisch interessante
Kleindenkmal erhofft. Fazit: Operation gelungen, Patient tot.

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Es
war wiederum Herr Klaus Klepper, der mich darauf hinwies, dass die zur
Ortsstraße degradierte ehemalige B 486 am westlichen
Ortseingang
von Offenthal ("beim Milzetti") den Fritzenwiesengraben
überquert. Von der Straße aus erkennt man an der
Ostseite
ein Brückengeländer. Das Gegenstück an der
anderen
Straßenseite fehlt. Man muss um das Haus links des
Geländers gehen, um an den Fritzenwiesengraben zu gelangen,
der
hier begradigt und in Betonhalbschalen gezwängt durch die
Wiesen
fließt. Man folgt dem Graben unter Nutzung von Gummistiefeln
einige Meter und steht dann vor dem Eingang in die Offenthaler Unterwelt
.
Der Gang ist 11 Meter lang, 90 cm breit und besitzt eine
Gesamthöhe von 150 cm. Der Boden besteht aus Betonhalbschalen
in
denen das Wasser fließt. Die Seitenmauern bestehen aus vier
Lagen
sorgfältig behauenen rotliegenden lokalen Steinen (30 cm
hoch),
wobei die unterste Lage etwas vorkragt. Die Decke ist aus bis
zu
einem Meter breiten Sandsteinplatten gefertigt, deren Dicke nicht
abzuschätzen ist. Die erste Deckenplatte ist vorne unten
abgerundet. Eine der Deckenplatten weist einen
Riss
auf. Der Gang mündet in einen gemauerten, ca. 4 Meter
langen Raum, an dessen Ende ein Betonrohr den Ausfluss des Wassers
ermöglicht. Eine spätere

Überprüfung ergab,
dass das Rohr nach ca. 40 Meter zu Tage tritt. Bei
dieser Unterführung handelt es sich um ein
schönes
straßenbau-historisches Kleindenkmal aus dem Jahr 1839/40,
das es
verdient, geschützt und erhalten zu werden.
-->Standort.
2/2016
Anmerkung
10/2022: Erfreulicherweise hat die Stadt Dreieich
Anstrengungen unternommen, die historische Unterführung zu
schützen. Auf der Straße darüber wurden
vier
Stahlplatten in den Asphalt eingebettet, die den Druck der
darüber
fahrenden Kraftfahrzeuge verteilen sollen.
Anmerkung 9/2024
Das
Bauwerk gilt
als Brücke und muss demnach einmal im Jahr bautechnisch
untersucht
werden. Das kostet der Stadt Geld, die seit der Abstufung der Mainzer
Straße zur Gemeindestraße für den
Unterhalt
verantwortlich ist. Offensichtlich sah der Prüfingenieur
Probleme
im Hinblick auf die Verkehrstüchtigkeit dieses
Bauwerks.
Zudem könne man wegen der Sandsteine die Belastung nicht
korrekt
berechnen. Daher wurden provisorisch die beiden Stahlplatten
über den Durchlass gelegt, um die Lasten
gleichmäßiger
zu verteilen. Es wurde dann ernsthaft darüber diskutiert, ob
man
den historischen Durchlass mit einem profanen Betonrohr ersetzen
könne.
Die
"Freunde Dreieichs" eine Arbeitsgemeinschaft der Dreieicher
Geschichtsvereine und Heimatkundigen, nahmen sich 2023 dieser Sache an.
Sie
baten Dr. Mühlschwein, Mitglied der Freunde Dreieichs und
renommierter Statiker, um ein
Kurzgutachten,
das wir am 14.06.2023 an den Ersten Stadtrat, Herrn Markus Heller
weiterleiteten, verbunden mit der Bitte um einen
Gesprächstermin.
Es sollte dabei geklärt werden, ob es eine
Möglichkeit gibt,
das Bauwerk zu erhalten. Zwischenzeitlich erhielten wir vom Landesamt
für Denkmalpflege die Information, dass die
Unterführung
nicht in die Denkmalliste eingetragen werden kann. Das
Gespräch
kam nicht zustande. Umso erfreulicher war es, dass der neue Erste
Stadtrat im September 2024 mitteilte, dass Möglichkeiten
gefunden
werden sollen, den Durchlass in der jetzigen Form zu erhalten.
Anmerkung
1/2025
Zu früh gefreut: In einer
Magistratsvorlage,
die am 22.1.2025 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und
Energie beraten wurde, schlägt der Magistrat den Ersatz der
Sandsteinkonstruktion durch ein Betonrohr vor. Ein Erhalt der
Sandsteinkonstruktion durch Betonfertigteile (Alternative 4) ist mit
Mehrkosten von rund 35.000 €
verbunden. Nach einer konstruktiven und ergebnisoffenen
Diskussion
wurde die Entscheidung vertagt. Am 8.2.25 fand auf Einladung der
Freunde Dreieichs eine Begehung der Unterführung statt, an der
Mitglieder aller großen im Ausschuss vertretenen Fraktionen
teilnahmen.
Dr. Mühlschwein brachte zwischenzeitlich eine weitere Variante
ins Gespräch, bestehend aus zwei Reihen
Kleinbohrpfählen links und rechts neben dem vorhandenen
Durchlass mit jeweils einem Kopfbalken über den beiden
Pfahlreihen, die über eine bewehrte Stahlbetonplatte als
tragende Fahrbahnplatte miteinander gekoppelt sind.
Die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie findet am 26.2.2025 statt.
Der Buchbach in Buchschlag



Ein aufmerksamer Beobachter bemerkt, dass er auf der Buchschlager Allee
in Dreieich über eine unscheinbare Betonbrücke
fährt
mittels derer ein Gewässer die Straße quert. Es
handelt sich
um den weitgehend unbekannten
Buchbach.
Daher sei erlaubt, an dieser Stelle einige Informationen und Bilder
über ihn zusammenzustellen. Vom Geschichtsverein Buchschlag
erhielt ich einen Plan aus den Nachkriegsjahren über die
Ortserweiterung südlich der damaligen
Bahnhofsstraße. Dort
ist ein "Buchbach" eingezeichnet und die geplante Bebauung wurde mit
"Buchbach-Siedlung" bezeichnet. Die Wohnbebauung wurde dann in anderer
Form realisiert. Schaut man sich den Bach auf dem Stadtplan an, so
erkennt man, dass er nördlich des Brückenwegs, den
Spazierweg
in einem Rohr unterquerend, in den Hengstbach mündet. Zwischen
Hengstbach und Buchschlager Allee verläuft sein Weg teilweise
durch gepflegte Privatgärten. Südlich der
Buchschlager Alle
nimmt er das Wasser eines weiteren Grabens auf. Es sei angemerkt, dass
der Buchbach insbesondere im Sommer kein Wasser führt. Die
Hainer
Trift (Kurt- Schaaf-Schneise) unterquert der Bach durch ein Betonrohr.
Hinter dem Tennisplatz kann man dem Bachlauf kaum folgen, so dicht ist
dort das Gestrüpp. An der Straße "Im Birkeneck"
fließt
der Bach an einem Grundstück vorbei, dessen Besitzer eine
Holzbrücke errichtet hat, um vom Garten in den Wald zu
gelangen.
Nach wenigen Metern ist die Dreieichbahnlinie erreicht. Hier verlief
früher die Buchschlager Grenze zum Forst Mitteldick. Es sind
noch
einige Grenzsteine mit der Inschrift "G" (für
Gemarkungsgrenze) zu
finden. Auch die Bahntrasse wird mittels eines Rohres unterquert.
Dieses
Rohr ist häufiger verstopft, mit dem Resultat, dass sich auf
der
Südseite der Trasse das Wasser staut. Man folgt dann dem
Bachlauf
teilweise durch das dichte Unterholz des Buchschlager Waldes nach
Süden und kommt dann am Waldrand an den Grenzstein
Y-HD 74,
der heute noch die Gemarkungsgrenze Buchschlag-Sprendlingen markiert.
Der Graben zieht weiter nach Süden in das Rostädter
Feld. Er
endet (oder beginnt) ganz unspektakulär als
Ackerrain
am Rostädter Weg.


Die Fotoaufnahmen wurden im Juni 2016 gemacht, verfasst der Bericht
erst im Dezember 2018. Gut Ding will halt Weile haben.
Der Schlagsbach

Leider
fließt dieser Bach im Norden Sprendlingens nicht unter
historischen Brücken durch. Trotzdem ist es von Interesse,
sich
mit diesem Gewässer zu beschäftigen. Er hat seinen
Namen von
dem Sprendlinger Schlag am heutigen Wilhelmsplatz. Man konnte dort die
Dreieicher Ringlandwehr Richtung Frankfurt passieren. Die
Dreieicher Ringlandwehr ist ein mittelalterliches Verteidigungssystem
die 1356 erstmals erwähnt wurde. Sie bestand
üblicherweise
aus einem wasserführenden Graben mit beidseitig
aufgeschütteten Wällen, die mit dichten Hecken
bepflanzt
waren und einem Begleitweg. Nach dem Aufkommem der Feuerwaffen verloren
diese Anlagen ihre Funktion, wurden nicht mehr gepflegt und verfielen
schlussendlich.Trotzdem sind an verschiedenen Stellen die
Überreste gut zu erkennen. Der nördliche Teil der
Ringlandwehr folgte dem Schlagsbach.

Beschäftigen
wir uns zunächst mit dem Teil des Schlagsbachs
östlich der
Autobahn A661. Zu meinem Erstaunen fand ich direkt an der
Autobahn einen Teich, der in keiner offiziellen Karte
eingetragen
war. Er wird von einem Graben (Schlagsbachgraben) durch die Oberwiesen
gespeist, der eine Verbindung zu dem Grenzgraben am Rande des
Herrnröther Waldes hat. Dieser Grenzgraben markierte die
Grenze
zwischen dem Fürstlich Isenburger Wald und der Feldflur
(Oberwiesen) von
Sprendlingen. Der Schlagsbachgraben ist in älteren
Karten
nicht eingezeichnet. Daher ist zu vermuten, dass er im Rahmen der
Flurbereinigung in den 1950er Jahren angelegt wurde. Folglich
entspricht sein Verlauf auch nicht der alten Ringlandwehr. Der Teich
besitzt einen Abfluss, der dort die Autobahn unterquert (nicht in den
offiziellen Karten aufgeführt). Das Wasser
fließt dann
ca. 80 m nach Süden entlang der Autobahn. Dort wendet sich der
Schlagsbach nach Westen. Was mich sehr irritierte, war der in den
Karten
eingetragene Durchlass südlich des Teiches. Er existiert
nämlich nicht. Das Wasser auf der Ostseite der Autobahn
läuft
nördlich bis zum Teichdurchlass. Im
Messtischblatt
von 1934sind
in der Nähe des vermeintlichen Durchlasses die beiden Quellen
vom Schlagsbach eingetragen. Diese Quellen sind wahrscheinlich durch
die Autobahn überbaut worden. Angemerkt sei noch, dass das
Areal
um den Teich
und die Gräben als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.
Auf der Westseite der Autobahn verläuft der Schlagsbach
zunächst in einem geraden Graben innerhalb eines
undurchdringlichen Gestrüpps. Man kann ihn über das
Ende der
Otto-Hahn-Straße erreichen. Seine Fortsetzung nach Westen

ist
ebenfalls unzugänglich. Er bildet die Grenze vom
Naturschutzgebiet
zu einer großen Wiese. Sein Lauf ist relativ unreguliert.
Weiter
westlich, Richtung Offenbacher Straße, wird es wieder
spannend.
Die Abbildung links zeigt einen Vergleich des Stadtplans mit
einen Schummerungsluftbild des Kreises Offenbach, basierend
auf
3D-Laserscandaten des Landes Hessen (http://www.hvbg.hessen.de). Eindeutig
zu erkennen ist die Überleitung des Schlagsbachs zum
Steinkautengraben (s. unten). Der
geradeaus führende Graben und der Teich sind ausgetrocknet.
Abenteuerlustige können von der Straße "Am
Schlagsbach"
(Einstieg grüner Pfeil unten) sich mit Gummistiefeln an den
Füßen dem Schlagsbach bis zur Überleitung
hinter dem
landwirtschaftlichen Gelände entlanggehen.
Danach wir es wieder sehr dornig und undurchdringlich. Nach Westen
verläuft der
Schlagsbach in einem offenen Graben bis zur Offenbacher
Straße,
wo er im
Orkus
verschwindet. Daneben erkennt man einen Überlauf, der bei
Hochwasser die Fluten in das Kanalsystem leitet.

Über
den unteririschen Verlauf des Baches bis zum Wiederaustritt
in den Baierhansenwiesen kann ich wenig sagen. Sicher ist, dass der
Graben entlang der Fichtestraße noch bis in die 1960er Jahre
offen war. Rechts ist ein Bild aus dem Jahr 1950, das von Lore Schwarz
zur Verfügung gestellt wurde. Man erkennt den offenen Graben,
der auf Höhe der heutigen Christuskirche wieder im Untergrund
verschwindet.
Bei der Anlage des Bürgerpark-Teichs um 1970 wurde der
Bach teilweise oder vollständig in den Teich geleitet. Das
dort
abfließende Wasser wird wieder in das Rohr unter der
Fichtestraße geleitet. Auf der anderen Seite der
August-Bebel-Straße speist das Schlagsbachwasser den
Angelteich des
Angelsportvereins Sprendlingen. Dieser Angelteich diente
früher als Regenrückhaltebecken, das durch den Bau
des
Hauptsammlers durch die Baierhansenwiesen überflüssig
wurde.

Hinter dem Angelteich tritt der Bach
wieder ans Tageslicht. Er ist von
dort bis fast an die Buchschlager Gemarkungsgrenze renaturiert.
Vielleicht solle er gelegentlich etwas freigeschnitten werden; er ist
teilweise recht überwuchert. Ein Spaziergang entlang des
Baierhansenwiesenwegs ist sehr empfehlenswert. Ziemlich weit im
Westen biegt der Bach leicht nach Südwesten
ab. Ihn im
Dornengebüsch bis zu einem
Gitter
zu folgen, kann nur
sehr
engagierten Heimatkundigen empfohlen werden. Der Bach fließt
noch
einige
Meter durch ein Privatgrundstück, bis er erneut in den
Untergrund
geleitet wird. Er kommt an der Westseite der Buchwaldstraße
an
der Böschung des Hengstbachs wieder zum Vorschein und
entlässt
sein Wasser Richtung Nordsee.
Der
Steinkautengraben
Östlich des Herrnröther Wegs in Sprendlingen, kurz
vor der
Autobahnbrücke, erfreut ein mit dichtem Schilf bewachsene
Teich
das Auge des Naturfreundes. Der Teich ist im Zusammenhang mit der
Autobahn A661 angelegt worden. Der Heimatfreund fragt sich, woher das
Wasser kommt und wohin es fließt. Die Antwort gibt
wie so
häufig ein Blick in das Bürger-GIS

(Thema
Wasser, Oberflächenwasser aus Flurstücken). Man
erkennt den
Teich am Herrnröther Weg und das Grabensystem westlich und
östlich davon. Um den östlichen Graben zu erkunden
überqueren wir die Autobahn und gehen auf der anderen Seite
bis
zum Durchlass zurück und folgen dem Graben nach Osten. Bald
kommen
wir zu einer wildromantischen
Auenlandschaft
(ein Feuchtgebiet, das
erstaunlicherweise nicht unter Landschaftsschutz steht). Bald wird es
profaner, der Graben führt seitlich eines Weges entlang, macht
einen kleinen Knick und überquert eine Wiese, bis er am Zaun
des
Geländes des Sprendlinger Obst- und
Gartenbauvereins
nach Südwesten zum Weg hin abbiegt und dort "offiziell" endet.
Auf
dem Vereinsgelände befand sich ein Basaltschlot
(Bornwaldsköpfchen), der um 1800 abgebaut wurde, daher der
Name
Steinkaut. Auf alten Karten ist in der Nähe eine Flur mit der
Bezeichnung "Auf den Steinkautengraben" zu finden. Neben dem
Vereinshaus ("Haus Steinkaut") liegt eine mit großen
Silberpappeln gesäumte Senke, in der sich im Winter und
Frühjahr Wasser sammelt. Vor einigen Jahrzehnten haben die
Vereinsmitglieder durch das Gelände einen Graben angelegt,
durch
den das Wasser aus der Senke in den Steinkautengraben fließen
kann. Man kann ihn auf einer kleinen
Holzbrücke
überqueren.
Zurück zum Teich am Herrnröther Weg. Der Graben
westlich davon führt
zunächst durch undurchdringliches Gestrüpp des
Naturschutzgebietes, anschließend an dessen Grenze entlang.
Er
überquert von Büschen begleitet eine Wiese bis zum
Platz des
Fußballvereins 1906 Sprendlingen. Dieser Teil des
Grabensystems
ist nicht öffentlich zugänglich! Das Wasser des
Steinkautengrabens unterquert nun den Fußballplatz in einer
Röhre. Auf der anderen Seite macht der Graben einige Windungen
um
Privatgrundstücke, bis er dann sich hinter dem
landwirtschaftlichen Gelände mit dem Schlagsbach vereint.
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