Die LL-L Gütersteine an der Koberstadt gegen Langen
Wenn Sie am Koberstädter Waldrand zwischen dem neuen Radarturm und dem ehemaligen Forsthaus Koberstadt spazierengehen, kann Ihnen eine Reihe Grenzsteine auf der Nordseite der Bogenschneise auffallen. Es handelt sich um Steine aus Rotliegendem, ca. 25 x 23 breit/tief, in guten bis mäßigem Zustand, gewölbt, ohne erkennbare Weisung. In die Nordwestseite ist "L" für Langen und darunter eine Nummer eingemeißelt, auf der Südostseite ein "LL". Dieses steht für "Landgraf Ludwig" (1739 - 1768) von Hessen Darmstadt, der die landgräfliche Koberstadt gegen das Eigentum des Dorfes Langen abgrenzte. Es handelt sich demnach nicht um Grenzsteine im engeren Sinn, sondern um Gütersteine, die privates Territorium markieren. Weiter südlich stehen an der Grenze zwischen der Koberstadt und der Gemarkung Egelsbach Steine mit der Inschrift "LL" und "E" (mit Nummer). Klicken Sie auf LL-E Gütersteine, um diese zu erforschen.
In den Unterlagen der Unteren Denkmalsbehörde des Kreisen Offenbach fanden sich Informationen und Fotos einer Begehung im Mai 1992. Seitdem gab es offensichtlich einige Verluste durch "Grenzsteinliebhaber", wovon weiter unten berichtet wird. Wir folgen der Bogenschneise vom Radarturm in Richtung Langen. Der Stein 1 steht an der Einmündung des Dammweges in die Bogenschneise, auf deren nördlicher Seite. Bei der Begehung im September 2010 fanden Reinhold Werner und ich überraschenderweise ca. 7 m nördlich dieses Steines im Laub versteckt einen Dreimärker, der offensichtlich noch nicht beschrieben war.
Ein Dreimärker oder Dreiherrenstein ist ein dreieckige Säule, die am Berührungspunkt dreier Territorien plaziert ist. Die drei Seiten sind häufig mit den Wappen der beteiligten Herrschaften geschmückt (siehe Dreimärker auf der Y-HD Grenzlinie). Unser Dreimärker hat auf der Nordwestseite die Inschrift "L 1753" (untereinander), auf der Nordostseite ein "D" oder ein "O" uns auf der Südseite ein "DW". Über die Bedeutung der Inschrift kann man nur spekulieren: "L" steht sicherlich für Langen, 1753 das Jahr der Steinsetzung. Landgraf Ludwig wäre 24 Jahre alt. Daraus kann man schließen, dass der Dreimärker wahrscheinlich der erste Stein der LL-L Grenzlinie ist. Hier verlief in Nord-Südrichtung die Grenze zu Hanau-Lichtenberg ("Hanauer Koberstadt"). Das "DW" steht wahrscheinlich für Domanialwald (= herrschaftlicher Wald). Schwer zu interpretieren ist das D oder O. Dies hat offensichtlich keine Beziehung zu Hanau-Lichtenberg. Die Gemarkungen Dreieichenhain und Offenthal grenzten niemals an diesen Punkt. Mer waas es net.
Nachtrag August 2012: Doch, mer waas es. Im Stadtarchiv Langen fand ich eine Flurkarte um 1850. Dort ist dieser Stein mit der Nummer 374 bezeichnet. Rechts daneben steht "G. Dietzenbach" (darunter Gem. Hanauer Koberstadt). Es darf die Vermutung formuliert werden, dass ein Teil der Hanauer Koberstadt der Gemarkung Dietzenbach zugeordnet war. Der Dritte Buchstabe auf dem Dreimärker ist demnach ein "D" und steht für Dietzenbach.
Stein 2 der LL-L Serie steht einige Dutzend Meter weiter westlich am Zaun und ist nicht zu übersehen. Stein 3 schaut nur wenig aus dem Boden heraus und ist praktisch in einen Gartenzaun integriert. Stein 4 war 1992 noch vorhanden, allerdings fehlt ein Foto in den Unterlagen. Er konnte 2010 nicht gefunden werden. Stein 5 ist wiederum nicht zu übersehen; die Zahl 5 ist allerdings nicht sehr deutlich zu erkennen. Stein 6 ist neu (nachträglich?) gesetzt, er ist um 135 Grad verdreht eingegraben worden. Interessanterweise steht "L G" (untereinander) und nicht "L 6" auf dem Stein. Ob hier der Steinhauer etwas verwechselt hat? Es handelt sich eindeutig um Stein Nr. 6.
Stein 7 hat ein interessantes Schicksal: 1992 stand er -zwar etwas schief- an seinem Grenzpunkt an einer Kurve des Bogenweges (linkes Bild). In den Unterlagen findet sich eine Notiz vom 9.9.2004, "dass der Stein schon einige Zeit herauslag und dass er jetzt verschwunden sei. Die Wiedereinsetzung sei bisher an der Finanzierung gescheitert". Dies ist ein allgemeines Problem: Wenn ein Grenzstein mit mit grenzbestimmenden Eigenschaften umgefahren wird, muss er neu eingemessen werden, bevor er wieder aufgestellt werden kann. Eine Einmessung ist relativ teuer, sodass einige Zeit vergeht, bis sich die zuständigen Behörden geeinigt haben. Während dieser Zeit liegt der Stein heraus, bis ein Steinfreund sich erbarmt und den Stein in seinem Garten sichert, bevor ihn ein anderer klaut. So geschehen mit Stein 7. Wie ich per Zufall herausfand, wurde der Stein von Egelsbacher Heimatfreunden in bester Absicht "gesichert" und in einem Privatgarten Abgestellt. Der Besitzer war gerne bereit, den Stein Nr. 7 herauszugeben, entweder um ihn an der ursprünglichen Stelle wieder setzen zu lassen oder damit er im Langener Heimatmuseum ausgestellt werden kann. Der Stein wurde im November 2011 von Herrn Bauch und mir in Egelsbach abgeholt und in den Keller des Langener Alten Rathauses gebracht. Er sollte im 1. Stock ausgestellt werden. Nach reichlicher Überlegung wurde er aber im September 2012 von den Herrn Macholdt, Werner und mir am ursprünglichen Standplatz wieder eingesetzt.
Weiter geht's in Richtung Langen. Stein 8 ist gut erhalten, der Kopf ist leicht beschädigt. Stein 9 wurde erst bei der dritten Begehung gefunden. 1992 stand er noch aufrecht, zwischenzeitlich wurde er wurde in Grund und Boden gerammt und liegt jetzt stark nach Osten geneigt nur wenige Zentimeter aus dem Boden hervorstehend. Er sollte neu aufgestellt werden. Schau'n wir mal. Stein 10 steht ordentlich auf seinem Platz. Er ist leider stark verwittert, eine Eigenschaft, die er mit vielen anderen Steinen aus Rotliegendem teilt. Stein 11 stand 1992 gemäß eines Fotos auf einer Wiese im Gras, ich konnte ihn trotz intensiver Suche nicht finden. Vielleicht hat ein Leser dieser Zeilen mehr Glück. Stein 12 steht etwas schief in der Nähe einer naturgeschützten Esskastanie wenig westlich der Einmündung der Teichschneise in die Bogenschneise. Auch der Stein 13, der 1992 noch fotografiert wurde, konnte von mir nicht gefunden werden.
Am Grenzpunkt 13 weicht die Grenzlinie nach Nordosten in Richtung des ehemaligen Forsthauses Koberstadt ab. Im Januar 2014 informierte Herr Pfannemüller aus Langen, dass in der Ackerfurche, an der die Grenze entlanglief, ein Stein herausliegt. Auf der einen Seite war ein LL zu erkennen, die andere Seite und die Kante sowie der Kopf waren sehr stark beschädigt, so dass keine Inschrift zu lesen war. Der Stein wurde gesichert und in der Nähe des Grenzpunktes 13, am Fuße eines mächtigen Esskastanienbaums, von drei älteren Herren provisorisch wieder eingesetzt.
1992 wurde an der Nordseite des Forsthauses "direkt am Stein Zaun" der Stein 16 dokumentiert. Er steht immer noch efeuumschlungen am westlichsten Punkt des Anwesens, direkt an der Mauerecke. Zwei weitere Grenzsteine findet man direkt an der nordwestlichen Umfriedungsmauer im dichten Gestrüpp. Sie sind nicht beschriftet und gehören damit nicht in die LL-L Serie.
Die Grenzlinie überquert jetzt die Autobahn. Wir machen einen Bogen, um über die Autobahnbrücke zu gehen. Nachtrag 4/2014: Von dem Parkplatz mit dem Antennenmast führt ein Weg nach Osten bis zur Ecke des Hundeübungsplatzes. Wenn man genau schaut, erkennt man den Grenzgraben als Fortsetzung der südlichen Begrenzung des Hundeübungsplatzes. Ca. 25 m östlich der Ecke findet man mit etwas Glück am Fuße einer Birke einen unbeschrifteten Grenzstein, der kaum aus dem Boden schaut. Er steht nicht auf einem Grenzpunkt, d. h. er ist wahrscheinlich an diese Stelle versetzt worden. Das gleiche gilt für einen weiteren unbeschrifteten Stein, der ca. 15 m weiter östlich am Ende des Grenzgrabens steht, umfasst von zwei Wurzeln eines Baumes. Die Originalsteine 17, 18 und 19 sind demnach verlorengegangen (Stein 17 stand wahrscheinlich auf der Autobahntrasse).
Den Stein mit der Beschriftung "LL / L 20" findet man, wenn man von der Kreuzung mit dem Steinkautenweg die Bogenschneise ca. 50 m nach Südosten geht und sich dann 5 m nach rechts in den Wald begibt. Man erkennt einen Graben Richtung Nordosten. In ihm finden wir nach 27 m den Stein 21 (LL / L 21) und nach weitern 27 m den Stein 22 (Nummernseite verwittert). Hier macht der Graben einen Knick nach Südwesten. Er ist nur noch undeutlich zu erkennen. An der Grenze zu einem Privatgrundstück sehen wir den unbeschrifteten Stein 23. Die ebenfalls unbeschrifteten Steine 24 und 25 stehen schwer aufzufinden auf der Südseite eines aufgeschütteten Walls südlich des Privatgeländes (Stein 25 auf der Höhe des Eingangstores). Wir laufen jetzt den Weg weiter nach Südwesten. Auf Höhe der südwestlichen Ecke des Hundevereinshauses sehen wir die beiden Bruchstücke des Steines 26 links hart am Weg liegen. Wir können "LL" und "L", aber keine Nummer erkennen (Anmerkung 5/16: der Kopf wurde restauriert und 1 m vom Stumpf neu aufgestellt). Der Stein mit der Aufschrift "LL / L 27" steht deutlich sichtbar ca. 140 m weiter nach Südwesten. Es ist auffallend, dass die Anzahl der Grenzpunkte zwischen den Punkten 23 und 27 mit einem Knick im Grenzverlauf größer ist als die Anzahl der Steine.
Den Stein 28 haben wir vergeblich gesucht. dafür fanden wir den Stein 29 auf Höhe der gedachten Fortsetzung der Bogenschneise nach Norden und den Stein 30 etwas nördlich des unteren Dachsteiches. Stein 31 steht einige Meter von der Nordwestecke des unteren Dachsteiches entfernt. Stein 32 ist offensichtlich verlorengegangen, dafür steht Stein 33 sehr schön an der Südwestecke des Unteren Dachsteiches. Der Grenzgraben Richtung Süden ist gut zu erkennen. Wir folgen ihm und stoßen auf die Steine 35, 36 und 39. Bis auf Stein 35 tragen sie die übliche Inschrift mit Nummer. Stein 40 dürfte durch den Bau der Hochspannungsleitung verlorengegangen sein. Er stand am Ende des Waldrandes zur Egelswoogwiese hin und war wahrscheinlich der letzte dieser Serie.
Auf
unseren Wanderungen entlang der Westgrenze der Koberstadt lernen
wir einige Teiche kennen: Der Dachsteich wurde nach Lit.
Lütkemann
(2)
1824 als Fischaufzugsteich erwähnt. Er wird durch den einige
Entfernung
östlich gelegenen Dachsborn gespeist. Das Wasser
fließt dann
im Kirchnerecksgraben weiter durch die Langener Gemarkung. Die
Bogenschneise wurde über den Damm des oberen Dachsteiches
geführt. Die Stauanlage des unteren Teiches ist defekt, daher
ist
dessen Wasserspiegel deutlich abgesenkt. 1885 wurde im unteren
Dachsteich ein öffentliches Schwimmbad eingerichtet, das aber
nicht
lange existierte. Der obere, mittlere und untere Egelswoog wurden bereits 1489 erstmals erwähnt. Sie sind heute als Fischgewässer verpachtet. Sie werden durch die Quelle am Ludwigsbrünnchen gespeist. Das Wasser fließt anschließend als Tränkbach durch Egelsbach. Durch den Bau der Autobahn wurde der obere Egelswoog angeschnitten, dafür wurde er nach Südwesten verbreitert. Die Landschaft rund um die Egelswooge wird sowohl durch die Autobahn als auch durch die Hochspannungsfreileitungen wesentlich beeinträchtigt. |
Unsere Tour ist aber noch nicht zu Ende. Der nördliche und südliche Waldrand zur Egelswoogwiese hin ist bis zur Autobahn besteint. Auf der östlichen Seite der Autobahn, am oberen Egelswoog, konnte ich keine Steine mehr auffinden. Wir gehen jetzt von der Bogenschneise den nördlichen Wiesenrand nach Osten. Bald erkennen wir deutlich den Grenzgraben. Nach ca. 130 m stoßen wir auf eine Steinplattenbrücke über den Grenzgraben, die an anderer Stelle beschrieben wird wird. 50 m weiter dem Grenzgraben entlang sehen wir im Grenzgraben einen Sten mit der Inschrift "GH" und einige Meter weiter Richtung Wiese einen Stein mit der Inschrift "T". Bei dem letzteren dürfte es sich um einen Güterstein handeln, der die Grenze eines Grundstücks auf der Wiese markiert. Der nächste Stein in dem Grenzgraben (keine Inschrift) war abgebrochen und wurde von mir repariert. Zwei weitere historische Steine stehen noch im Graben, einer zeigt die Inschrift "54", der andere "LL". Am Ende des Grenzgrabens an der Autobahnböschung entdecken wir einen modernen "St-Stein" aus Granit.
Wir können von hier aus unter der Autobahnbrücke hindurch zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurückkehren. Der Vollständigkeit halber möchte ich hier noch die Steine auf der Südseite der Egelswoogwiese beschreiben. Dazu müssen wir uns am Fuß der Autobahnböschung durch das Unterholz auf die andere Seite kämpfen. Unterhalb der südlichen Hochspannungsleitung kann man den Grenzgraben erahnen. Der erste Stein auf dieser Seite weist keine Beschriftung auf. Weiter geht es dem Graben am Waldrand entlang. Bald kommen wir an einen Stein mit der Inschrift "F", von dem nur wenige Meter entfernt - wie auf der anderen Wiesenseite - ein Stein mit der Beschriftung "T" steht. Der nächste Stein im Graben tragt das uns bekanntes "GH". Die beiden letzten Steine auf dieser Wiesenseite stehen an deutlichen Knicken der Grenzlinie. Sie sind mit "LL" auf der einen und mit "58" und "59" auf der anderen Seite beschriftet.
Eine Karte aus dem Jahr 1833 (Kartenarchiv Forsthaus Langen, Abb. rechts) zeigt den weiteren Grenzverlauf: Wir überqueren die Bogenschneise. Einige Meter südlich der Schneisenkreuzung sehen wir einen Stein mit der Inschrift "DW" für Domanialwald. Ein undeutlich erkennbarer Grenzgraben führt schräg in den Wald hinein und biegt am Waldrand nach Süden ab.
Nachtrag: Anfang April 2014 erhielt ich einen Anruf eines Langener Bürgers. Er hätte vor ca. 5 Jahren einen Grenzstein ausgegraben und in seinem Garten aufgestellt. Er hätte zwischenzeitlich ein schlechtes Gewissen bekommen und würde ihn gerne mit mir zusammen wieder einsetzen. 30 Minuten später war ich in seinem Garten. Es handelte sich um den Stein, der an dem besagten Knick der Grenze nach Süden stand. Wir stellten ihn provisorisch (d.h. ohne Neueinmessung) wieder an seinem alten Platz auf. Auf der Ostseite war "HW" für "Herrschaftlicher Wald" eingemeißelt. Auf der Westseite war ein "F" (?) zu erkennen. Nach dem Einsetzen des Steines wurde die edle Tat mit zwei Flaschen Bier begossen.
An der Ecke eines Privatgartens ändert der Graben seine Richtung nach Südwesten. Dort steht ein weiterer Stein mit der Inschrift "DW". Die Grenze verläuft jetzt über Privatgelände. Am Waldrand, an der Langener-Egelsbacher Gemarkungsgrenze, finden wir einen Stein mit der Inschrift "LL / E7".
Der erste Stein der LL-E Grenze steht weiter nördlich, in der Nähe des Tränkbaches. Jetzt wird es kompliziert: Oben wurden die Grenzen der Koberstädter Forstes beschrieben, der Privateigentum des Landgrafen/Großherzogs war. Dieser umfasste nicht die Egelswoogswiesen, daher waren diese Waldgrenzen ausgesteint, wie oben beschrieben. Aber: Der Landgraf/Großherzog besaß auch Eigentum an den Wiesen westlich des unteren Egelswoogs. Diese grenzten im Westen an die Egelsbacher Gemarkung. Daher stehen heute noch an der (alten) Gemarkungsgrenze zwischen langen und Egelsbach südlich des Tränkbachs die Steine mit der Inschrift LL und E und einer fortlaufenden Nummer. Damit es noch komplizierter wird: Irgendwann wurde die Gemarkungsgrenze begradigt, so dass diese Steine heute nur noch Privatgelände markieren. Mehr dazu im Kapitel "LL-E Gütersteine".
Um die Grenzen westlich des Egelswoogs zu erkunden, gehen wir zurück zur Bogenschneise, benutzen nördlich der Egelswoogwiese den Weg Richtung Langen/Egelsbach und biegen in einen Pfad ein, der zum Damm des unteren Egelswoogs führt. An der Südwestseite des Dammes sehen wir einen Grenzstein mit der Inschrift LL / 64 (?). Er lag heraus und wurde von mir provisorisch wieder aufgestellt. (Anmerkung 4/2014: er liegt wieder heraus). Die LL - Seite weist eine seltsame genarbte Oberfläche aus, ein Hinweis auf einen Restaurationsversuch?. Der nächste und letzte Stein auf diesem Grenzabschnitt befindet sich auf Privatgelände, das ohne Erlaubnis nicht betreten werden sollte, direkt am Zaun zwischen Pferde- und Schafskoppel in westlicher Richtung. Ca. 80 m weiter von diesem Stein in dieser Richtung steht der erste Stein der Grenze des landgräflichen/großherzoglichen Eigentums gegen die Feldgemarkung Egelsbach, die im Kapitel "LL-E Gütersteine" beschrieben wird sowie der letzte Stein der Langen-Egelsbacher Grenzlinie.
Insgesamt ist die Beschriftung der Steine um die Egelswoogwiese nicht sehr kongruent. Der Grenzverlauf hat sich vor allem im Westteil mehrfach geändert. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, die Steine zu suchen und zu dokumentieren. Angemerkt sei noch, dass ich in diesem Gebiet einen historischen Grenzstein gefunden habe, der die Grenze von zwei nicht im Besitz des Landgrafen/Großherzogs befindlichen Grundstücke markiert.
Nachtrag 12/2013: In einer Wanderkarte aus den 20 er Jahren fand ich in der Koberstadt einen Eintrag "Mathilden Ruh". Dies ließ mir keine Ruhe und suchte an der angegebenen Stelle nach irgendwelchen Überresten - vergeblich. Niemand unter den Langener Heimatkundler kannte diesen Platz, bis Reinhold Werner einen Zeitzeugen (Jahrgang 1920) traf, der sich an eine Ruhebank mit einem Schild an einem Baum erinnern konnte. Dieser Platz war nach der bayerischen Königstochter Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach benannt, die den späteren Großherzog Ludwig III heiratete, der auch der Namensgeber des in der Nähe sprudelnden Ludwigsbrünnchen ist. 2021 wurde in der Nähe eine Bank, die "Neue Mathildenruhe" aufgestellt. |
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