Gemarkungsgrenzen im östlichen Kreisgebiet
April 2021 - April 2025
In diesem Kapitel
beschäftigen wir uns hauptsächlich mit den "inneren" Gemarkungsgrenzen im
östlichen Teil des Kreises Offenbach.
Die westlichen Gemarkungsgrenzen werden in anderen Kapiteln dieser
Website abgehandelt. Das gleiche gilt für die südliche
und östliche
Kreisgrenze. Die Grenze Ober-Roden und Dietzenbach wurde im Kapitel Rödermark
- Biebermark beschrieben. Auf der Grenze von
Ober-Roden und Messenhausen konnten keine historischen Grenzsteine
gefunden werden. Die Grenzen und Grenzsteine im nördlichen Zipfel des Kreises Offenbach werden auf der Seite "Mühlheim" beschrieben, inklusive der Gemarkungsgrenze von Hausen und Lämmerspiel.Zwischen April 2021 bis April 2025 habe ich diese inneren Grenzen zu Fuß, Auto, Fahrrad, Pedelec und Motorrad aufgesucht, aber nicht alle bis zur Gänze abgelaufen. Auf eine Suche nach Grenzsteinen in der Feldflur und in bebauten Gebieten wurde in der Regel verzichtet. Die Grenzlinien waren in der Landschaft häufig durch Gräben, besonderen Baumbestand oder Begleitwege erkennbar. Aber es gab auch Grenzverläufe, denen ich wegen des dichten Dornenbewuchses nicht folgen konnte. Ich möchte damit ausdrücken, dass von mir sicherlich nicht alle Grenzsteine gefunden wurden. Die Mitglieder der lokalen Geschichtsvereine sind eingeladen, hier noch systematischer nachzuforschen, als es mir möglich war. Mit dem Fund von HAKK 60 an der Grenze zwischen Hainstadt und Klein-Krotzenburg am 14.4.2025 konnte ich das Kapitel "Ostkreis" für mich erfolgreich abschließen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die Wälder dieses Gebiets zur Waldmark Rödermark gehörten. Diese umfasste die Dörfer Dietzenbach, Dudenhofen, Hainhausen, Jügesheim, Nieder-Roden, Messel, (Offenthal), Ober-Roden und Urberach. Die Waldmark wurde 1819 aufgelöst und der Wald unter den beteiligten Dörfern aufgeteilt. Die heutigen Gemarkungsgrenzen sind in dieser Zeit definiert worden. Man kann daher davon ausgehen, dass die Grenzsteine an den "inneren" Gemarkungsgrenzen der Rödermark zwischen 1818 und 1828 gesetzt worden sind, Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass an der ehemaligen Grenze der Waldmark zur Feldflur der einzelnen Ortschaften auch noch ältere Grenzsteine zu finden sind.
Auf einen der gelben Punkte klicken, um etwas über die jeweilige Grenze zu erfahren
Die Gemarkungsgrenze von Ober-Roden mit Urberach
Der Berührungspunkt der Messenhausener, Urberacher und Ober-Rodener Grenze liegt im Industriegebiet an der Messenhausener Straße. Bis zur L 3097 sind keine Steine zu erwarten. Südlich der Rodau habe ich auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes zwei Grenzsteine an den Eckpunkten des Kleingartengeländes gefunden, konnte sie aber nicht näher begutachten. Die Landschaft zwischen der Bahnlinie und der B 486 ist von außerordentlicher Schönheit. Ein Spaziergang dort der Grenze entlang kann nur empfohlen werden. Leider habe ich bis zur B 486 keine Grenzsteine gefunden.
In der Nähe der Tennisplätze trifft die Grenzlinie auf den Ober-Rodener Gemeindewald. Dieser Wald war bis 1818 Teil der Rödermark. Bei deren Aufteilung fiel das Waldgebiet an Ober-Roden. Die zungenförmigen Waldwiesen verblieben bei Urberach. Die Markgrenze wurde 1818 zur Gemarkungsgrenze. Die Steine, die weiter unten erwähnt werden, wurden erst nach diesem Zeitpunkt gesetzt. Es sollte noch angemerkt werden, dass Urberach seit 1706 zur Grafschaft Isenburg-Philippseich und seit 1808 zum Fürstentum Isenburg gehörte, während in Ober-Roden bis 1803 die Mainzer Erzbischöfe herrschten, danach die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Es handelte sich demnach durchaus um einen Territorialgrenze. Nach 1816 waren die Gemarkungen im Großherzogtum Hessen aufgegangen.
Den ersten Stein dieses Grenzabschnitts (UR-OR 30) findet man herausliegend an dem "Beginn" der ersten Waldwiese. Man folgt dann (recht beschwerlich) auf der Waldseite dem Grenzgraben. Die dort aufgefundenen Steine sind (bis auf die modernen Granitsteine) aus Rotliegendem. Meist besitzen sie eine Grundfläche von 30 x 15 cm und sind mit "U" für Urberach und "O" für Ober-Roden gekennzeichnet. Der Stein UR-OR 41 steht nicht am Waldrandgraben, sondern an einem kleineren Graben, der ca. 20 m im Wald verläuft. Stein UR-OR 42 befindet sich versteckt mittig im Weg; ich bin mir nicht sicher, ob es ein Grenzstein ist. Die Zuordnung der roten Punkte auf der nebenstehenden Karte ist etwas unsicher, da die Messgenauigkeit meines GPS-Gerätes an diesem Tag nicht zufriedenstellend war.
Bildserie 1 Bildserie 2 Bildserie 3 Bildserie 4
Die Gemarkungsgrenze von Ober-Roden mit Messenhausen
Die Gemarkungsgrenze von Ober-Roden und Jügesheim
Man kann auf dem Parkplatz an der leichten Biegung der K 174 (Kreisquerverbindung) sein Fahrzeug abstellen und folgt dem Weg nach Süden, dem Grenzweg von Dietzenbach und Jügesheim. Am Ende der Schneise ist der Treffpunkt der Grenzen von Dietzenbach, Ober-Roden und Jügesheim. Leider steht an diesem Punkt kein Grenzstein (Dreimärker). Die Grenze Dietzenbach-Ober-Roden (Waldacker) zweigt nach rechts (Westen) ab, die von Ober-Roden und Jügesheim führt geradeaus in südlicher Richtung entlang eines gut sichtbaren Walls mit Graben, der von einem Pfad begleitet wird. Dort, wo der Graben nach Osten knickt, findet man
Die Gemarkungsgrenze von Ober-Roden und Nieder-Roden
Anmerkung: Ich bin hier geradeaus ein Stück der Südwestgrenze des Wiesengeländes weitergegangen. Dort entdeckte ich am ersten Knickpunkten des Grabens einen mit "O" auf der Waldseite und einem invertierten "N" auf der Wiesenseite beschrifteten Stein. Ich habe keine Erklärung für diese Inschrift. Der nächste gefundenen Stein dieser Waldgrenze weist ein "N" auf der Waldseite aus. Es handelt sich um typische Grenzsteine, die den Wald von den privaten Wiesen trennen. Aud die weitere Erkundung der Waldgrenze habe ich verzichtet. Auf dem Rückweg auf der anderen Wiesenseite habe ich ebenfalls einen Stein mit einem "N" gefunden. Über die Steine an dem Weg südlich der Wenzelswiese wurde in dem Kapitel Einzelne Grenzsteine berichtet, ebenso von dem einsamen Stein westlich vom Breidertsbrünnchen. Das ist alles sehr unbefriedigend; die Befunde geben kein klares Bild. Über mögliche Grenzänderungen wird im Kapitel Einzelne Grenzsteine spekuliert.
Von der Wenzelswiese folgt man dem Babenhäuser Weg nach Norden und umrundet die Siedlung Breidert im Osten, ohne auf historische Grenzsteine zu treffen. Dann erreicht man das Gebiet, das auf der Karte mit einem Oval gekennzeichnet ist. Dort erfolgte eine bestätigte Grenzkorrektur, die wahrscheinlich in den 1950er Jahren stattfand. Sie ist sehr schön im Vergleich der Buxbaum-Karte von Ober-Roden mit einer Karte mit dem modernen Grenzverlauf deutlich. Der unregelmäßige Grenzverlauf wurde aufgehoben und die Grenze weiter östlich an eine Waldschneise verlegt. Kommt man von Süden an die Wiese, knickt die Grenze zunächst nach rechts ab (Naturschutzgebiet) und dann wieder nach links über die Wiese. An beiden Knicks konnten keine Steine gefunden werden. Dort wo der Graben in ein Rohr mündet stehen zwei moderne Steine. Am Waldrand fanden wir dann einen Stein mit der Inschrift "N 76". Er steht
Auch weiter nördlich fand ich nur noch moderne Grenzsteine, bis auf einen unscheinbaren Basaltstein, der unweit eines modernen Granitstein steht (auf der Karte mit einem blauen Stern gekennzeichnet). Nördlich der S-Bahnlinie gab es ebenfalls eine Grenzkorrektur: Die "schief" verlaufende alte Grenzlinie (auf der Karte oben: gepunktet) wurde an die Wegverläufe angepasst. Historische Grenzsteine sind dort nicht zu finden.
Zusammenfassend sei angemerkt, dass auf der Grenze von Ober-Roden und Nieder-Roden keine spezifischen Gemarkungssteine existieren. Die aufgefundenen Steine sind Teil von Grenzmarkierungen der Waldwiesen. Bemerkenswert sind die relativ hohen Nummern der Steine am Naturschutzgebiet. Wo stand Stein Nummer 1? Es ist wahrscheinlich, dass diese Steine vor der Rödermark-Aufteilung den Rödermarkwald von der Ober-Rodener Feldflur schied. Wenn dem so ist, dann könnte der oben erwähnte Basaltstein der Stein No 1 sein, da dort die Nieder-Rodener Feldflur beginnt. Die Beschriftungen der Steine an der Wenzelswiese bleiben rätselhaft.
Die Gemarkungsgrenzen von Rembrücken mit Heusenstamm, Obertshausen und Weiskirchen sowie Heusenstamm und Hainhausen
Die Rembrücker Gemarkung stößt an die von Heusenstamm, Obertshausen, Weiskirchen und Hainhausen. An der Grenze Rembrücken mit Heusenstamm konnten zwei unattraktive Stene entdeckt werden, die auf der Karte unten mit je einem Stern markiert sind. Die Grenze vom Rembrücken mit Obertshausen sieht aus wie neugezogen: keine historischen Grenzsteine. Die Grenze von Rembrücken mit Weiskirchen verlauft über freies Feld und Wiesen. Dort habe ich zwei Steine auf der Grenze in einem Wiesenweg nur wenig herausschauend entdeckt.
Der Vollständigkeit halber: an der kurzen Gemarkungsgrenze von Heusenstamm und Hainhausen stehen keine Grenzsteine, wenn man von dem neuen "Dreimärker" aus Granit (Heusenstamm, Hainhausen und Jügesheim) absieht.
Die Gemarkungsgrenze von Rembrücken und Hainhausen
Ich habe die Steine dort im Januar 2018 fotografiert und im März 2022 diesen Bericht geschrieben. Der Sturm im August 2019 fegte den Wald an dem "Dreiländereck" von Rembrücken, Heusenstamm und Hainhausen hinweg. Der Stein RM-BM 22 am Rembrücker Weg stand 2018 ca. 30 Meter östlich dieses Punktes vor einer schönen Waldkulisse. Vier Jahre später ist dort nur Wüstenei (Abb. unten). Immerhin hat er den Sturm unbeschadet überstanden.



Auf
den (willkürlich so bezeichneten) Grenzpunkten 23 und 24
standen
2018 keine historischen Steine. Dann geht es aber Schlag auf Schlag:
Stein RM-BM 25 steht ebenfalls auf der Südseite der
Rembrücker Wegs. Bei Stein 26 biegt die Grenze vom
Rembrücker
Weg ab. Es folgen die imposanten Steine 27 (Abb. links) und 28 auf der
rechten Wegseite und der Stein 31 links des Weges.
Stein 32
(rechte Wegseite) hängt stark nach Westen. Stein RM-BM 34
steht imposant auf einem kleinen Hügel. Mit dem
freiliegenden Fuß hat er eine Höhe von 80
cm. Stein RM-BM 35 liegt heraus und ist leicht zu
übersehen
(linke Wegseite). Er misst von Kopf bis Fuß stolze 120 cm.
Danach
führt der dort sehr zerfurchte Grenzweg wieder in
ein zerstörtes Waldstück. Die beiden
nächsten
Steine 36 und 37 bestehen aus Basalt, besitzen eine
Grundfläche
von 19 x 19 cm, ragen 25 cm aus dem Boden und sind mit einem "G"
(Gemarkungsgrenze) beschriftet (linke Wegseite). Bei Stein RM-BM 38
trifft die Grenze auf die Rembrücker Feldflur. Er
gehört zu
der historischen Serie mit der Beschriftung RM und BM, Rotliegendes.
Die beiden letzten Steine dieser Grenzlinie bestehen wieder aus Basalt,
besitzen eine Grundfläche von 15 x 15 cm, sind ca. 25 cm hoch
und
tragen die Inschriften
"R" und "H". Man kann diese Grenze sehr schön erwandern, indem man von Rembrücken aus den Rembrücker Weg bis zum Stein 25 geht und dann dem Grenzweg entlang nach Rembrücken zurückkehrt.
Die Gemarkungsgrenze von Jügesheim und Nieder-Roden
Gemarkungsgrenzen von Jügesheim mit Dietzenbach und Heusenstamm sowie mit Hainhausen, Weiskirchen, Froschhausen und Seligenstadt
3/22
Die Grenze von Jügesheim und Dietzenbach verläuft entlang der Dietzenbacher Grenzschneise, ein Resultat der Aufteilung der Röder-Mark 1819. Im Süden stößt sie auf die Ober-Röder Gemarkung, im Norden auf die Heusenstammer Gemarkung. Die Grenze verläuft dann entlang des Schmittgrabens. Sie ist im Kapitel Rödermark - Biebermark beschrieben.

4
Die nördlichen und östlichen Grenzlinien von Jügesheim sind für den Grenzsteinfreund recht unergiebig. Wir beginnen im Osten an einem modernen Granitstein an dem Berührungspunkt der Gemarkungen von Jügesheim, Heusenstamm und
Hainhausen.
An der Grenze von Jügesheim
mit Hainhausen an der Schneise Richtung Südost
gab
es keine Steine, ebenso an der
Grenzschneise Richtung Osten. Am Waldausgang findet man einen
Betonstein (Inschrift BP), der natürlich kein Grenzstein ist.
Bis
zur Weiskirchener Gemarkung sind keine Grenzsteine
zu
erwarten. Der Sturm 1919 hat an der Grenze von Jügesheim mit
Weiskirchen den Wald kleingehauen, es sieht
schrecklich aus. Dort
habe ich nur wenige moderne Grenzsteine gefunden. An der Grenze von Jügesheim mit
Froschhausen gibt es den Stein JU-WK 10 im Grenzweg
zu entdecken: Basalt, flacher Kopf 20 x 20 x 7, Inschrift auf Nord- und
Südseite je ein "G" für Gemarkung. Die Grenze von Jügesheim mit
Seligenstadt ist durch einen deutlichen Grenzgraben
gekennzeichnet. Ganz im Norden steht einsam ein
unregelmäßiger kleiner Stein auf der Ostseite des
Grabens.
Weitere Steine konnte ich nicht entdecken, was nicht viel zu bedeuten
hat, denn der Graben war an vielen Stellen nicht zugänglich.
Am Berührungspunkt der Gemarkungen von Dudenhofen,
Jügesheim
und Seligenstadt habe ich einen großen herausliegenden grob
behauenen Granitstein gefunden (4/21).Die Gemarkungsgrenze von Jügesheim und Dudenhofen
Mir lag eine Handskizze von Frau Luise Hubel vor, was das Auffinden der Steine erleichterte. Luise Hubel hatte an der Ostseite des alten Grenzverlauf noch zwei Steine eingezeichnet, die ich allerdings nicht finden konnte. Den historischen Grenzverlauf konnte ich dem Kulturlandschaftskataster entnehmen.
Die Grenze Richtung Osten bis zur Seligenstädter Grenze verläuft im freien Feld und am Ortsrand. Historische Grenzsteine sind dort nicht zu erwarten.
Die Gemarkungsgrenze von Dudenhofen und Nieder-Roden
3/22


Diese Gemarkungsgrenze ist ziemlich lang, daher ist es sinnvoll sie in verschiedene Abschnitte einzuteilen.
Beginnen wir mit Abschnitt A. Man kann gut auf den Parkplätzen links und rechts der Kreisquerverbindung Dietzenbach - Rödermark parken. Der Grenzpunkt Jügesheim - Dudenhofen - Nieder-Roden nördlich der Straße ist nicht (mehr) besteint. Der Grenzlinie südlich der Straße ist schwer zu folgen. Minimale Erdaufwürfe und eine andere Art

der
Bewaldung weisen
ihren
Verlauf. Der Stein NR-DU 04 ist ein neuerer Stein aus hellem
Material, mit geradem und mit einem Kreuz versehenen Kopf.
Die
beiden anderen dort mitten im Wald stehenden Steine bestehen aus
Basalt, besitzen einen gewölbten Kopf und sind mit "N" und "D"
beschriftet. Im Abschnitt B konnte ich weder Grenzsteine noch Spuren eines Grenzgrabens finden.
Der
Spaziergang entlang des Grenzabschnitts
C beginnt wieder an
Kalksteinwerk in der Nähe des Opel-Prüffeldes. Der
Grenzweg
ist mit Ausnahme des Gebiets um Stein NR-DU 26 relativ gut begehbar.
Von der westlichen Ecke des Kalksteinwerk-Areals geht man
Richtung
Westen der Grenzlinie entlang. Nach ca. 100 m zweigt die
Börnchenschneise nach halblinks ab. Der geradeaus
führende
Grenzweg wird nach 250 m durch dichtes Gestrüpp
überwuchert.
Zudem fehlen an zwei Grenzpunkten die Steine. Es ist
günstiger,
230 m der Börnchenschneise zu folgen und dann rechts in den
Wald
zu
gehen. Am
Abbiegepunkt steht (März 2022) ein mit einer roten
"34" markierter Baum. Mit etwas Glück findet man nach 30 m
waldeinwärts den Fuß des zerstörten Steins
NR-DU 27 und
mit noch etwas mehr Glück den abgebrochenen Stein NR-DU 26.
Die
Steine der jetzt folgenden Serie sind aus Sandstein gefertigt,
besitzen einen gewölbten Kopf mit einer kaum feststellbaren
Weisung (Schleifspuren?), einer Breite von 29 cm und einer Tiefe von 18
cm. Sie sind alle mit DH auf der einen und NR auf der anderen Seite
beschriftet. Auf einer Schmalseite erkennt man "No" und eine Zahl (nach
der hier die Steine benannt sind. 
Zurückgekehrt
zum Stumpf des
Steins 27, an dem die Grenze einen Knick nach Westen
macht, folgt
man nun dem noch recht gut erkennbaren Grenzweg, Nach ca.
kommt
man an dem nach Osten hängenden Stein 28 vorbei. Der
nächste
Stein 29 ist ebenfalls abgebrochen und liegt an einem Wegeknick auf der
rechten Wegeseite. Der Stein 30 fehlt. Man überquert eine
Schneise
und erreicht Stein 31, der halbversteckt hinter einem Baum steht. Die
Steine 32 und 33 sind leider nicht mehr vorhanden. Am Grenzpunkt 33
knickt die Grenze um 90 Grad ab. Die Steine 34 und 35 stehen sehr
schön am Graben neben dem Grenzweg. Stein 36 fehlt wieder. Der
Stein mit der Bezeichnung NR-DU 37 ist der letzte noch vorhandene Stein
in diesem
Abschnitt.
Kommen wir nun zu Abschnitt D. Die
Gemarkungsgrenze verläuft entlang eines Grabens auf der
südlichen Seite der Langwiese. Die Grenzpunkte sind gut zu
erkennen; sie stehen an den Richtungsänderungen des Grabens
entlang des Wiesengeländes. Fast sieht es so aus, als ob ein
aufgelassener Weg auf der Waldseite die Grenze begleitet: im Abstand
von ca. 5 Metern verläuft ein weiterer (Straßen-)
Graben. Achtung: Diese Grenzlinie befindet sich in einem
Naturschutzgebiet, das nicht betreten werden darf. Die Steine dort
haben ähnliche Maße: Bei dem herausliegendem Stein
NR-DU 59 betragen sie in cm: 27 x 16 x 40 (Kopf plus 40
(Fuß). Sie sind gewölbt, besitzen keine Weisung und
sind meist mit NR, DH und einer fortlaufenden Zahl beschriftetBeamen wir uns jetzt zu Stein NR-DU 42, der an der Einmündung eines tiefen Grabens in den Wiesenbach steht. Stein 43 ist eine Ausnahme: Er besteht aus Rotliegendem und ist recht verwittert. Man erkennt ein N und erahnt ein D. Stein 47, der direkt im Graben steht, ist der einzige, den ich auf dem jetzt folgendem längeren Grenzabschnitt gefunden habe. Sie dürften dem Mähwerkzeug der die Wiese pflegenden Bauern zum Opfer gefallen sein, wie der Stumpf auf Grenzpunkt 56 beweist. An Stein 57 verlässt die Grenze den Wiesengraben

Richtung Südosten.
Im
direkten Umfeld stehen bzw. liegen zwei unbeschriftete Basaltsteine.
Am Parallelweg zur Wiese finden wir Stein 58 unter Brombeerhecken.
Stein
59 liegt heraus und sollte wieder aufgestellt werden. Stein 60 steht
sehr schön an einem Grabenknick inmitten des Waldes. Stein NR-DU 61
ist zerbrochen. die Bruchstücke passen noch schön
zusammen. Es wäre interessant zu wissen, warum die
Gemarkungsgrenze sich an dieser Stelle in den Wald hineinschiebt. Stein
62 ist der letzte Stein dieses Grenzabschnitts. Die
Grenze verläuft dann entlang einer geraden Schneise in
südlicher Richtung auf die Eppertshäuser Gemarkung
zu. Dort sind erfahrungsgemäß keine Grenzsteine zu
erwarten. Eine moderne Grenzmarke weist auf den
Berührungspunkt von Nieder-Roden, Dudenhofen und Eppertshausen
hin. Abb. links: NR-DU 60 und NR-DU 62.Die Gemarkungsgrenze von Dudenhofen und Seligenstadt

Ich habe diese Expedition im
Süden begonnen, am Dreimärker DUSEBA (Dudenhofen,
Seligenstadt, Babenhausen). Man kann natürlich die Grenze auch
von
Norden, ab dem Parkplatz an der
Einmündung der L 3121 in
den Wald begehen. Also: Von dem Dreimärker gehen wir Richtung
Nordwesten, entlang
des
Grenzgrabens, der die Gemarkungen Dudenhofen und
Seligenstadt scheidet. Der Graben ist deutlich sichtbar, er
führt meist ohne Begleitweg durch mehr oder weniger dichten
Wald.
Insgesamt habe ich dort 27 Steine entdecken können. Die
Besteinung
endet am Waldrand, der auf der Karte mit einem grünen Punkt
gekennzeichnet ist. Bis zur Straße nach Seligenstadt
habe
ich am Waldrand keine Steine mehr gefunden. das gleiche gilt
für
den Waldrand nördlich dieser Straße bis zur
Jügesheimer Grenze. Dort kann man jedoch einen typischen
Grenzverlauf erkennen: einen mit alten Eichen bewachsenen Grenzwall
zwischen Wald- und Feldflur. Am Berührungspunkt der
Gemarkungen
von Dudenhofen, Jügesheim und Seligenstadt habe ich einen
großen herausliegenden grob behauenen Granitstein gefunden
(4/21).Die Erkundung dieser Grenze im südlichen Abschnitt ist eigentlich nur passionierten Grenzsteinfreunden zu empfehlen, zumal die Grenzsteine nicht sehr attraktiv
sind.
Es handelt sich um unbehauene Steine die am Anfang eine akzeptable
Größe aufweisen, aber im Laufe des Grenzgangs immer
kleiner
und unscheinbarer werden. Einige von ihnen sind mit "D" für
Dudenhofen und "A" für Abtswald markiert (Abb.: DUSE
29). Der
Querstrich des A ist gewinkelt. Interessant ist, dass auf der
östlichen Seite des besteinten
Grenzgrabens, ca. 2 Meter von diesem entfernt, man moderne Grenzsteine
finden kann. D.h., dass die Gemarkungsgrenze irgendwann neu vermessen
und besteint wurde. Normalerweise werden in solchen Fällen die
alten,
nicht mehr erforderlichen Steine entfernt. Das hat man in diesem Fall
glücklicherweise nicht getan.Die Gemarkungsgrenze von Zellhausen und Mainflingen
Der ehemalige Berührungspunkt
der Gemarkungen Zellhausen, Mainflingen und
Klein-Welzheim (ZEMAKW) ist mit einem grob behauenen Basaltstein
markiert, der nur wenig aus dem Boden herausschaut. Er ist
unbeschriftet.
Irgendwann kam es zu einer Grenzverlagerung entlang
der Straße Zellhausen -
Mainflingen, so dass der Stein heute an der Grenze von
Zellhausen und Klein-Welzheim steht. Die -->hier
aufzurufende Abbildung zeigt den Stein vor dem
Hintergrund der ehemaligen Grenzschneise.Im weiteren Verlauf der heutigen Gemarkungsgrenze habe ich keine historischen Grenzsteine finden können. Der Buxbaum-Karte von Zellhausen ist zu entnehmen, dass die Grenze im südlichen Bereich einen anderen Verlauf hatte. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Autobahnbau oder mit der Gebietsreform in den 1970er Jahren kam es zu einem Gebietsaustausch zwischen Mainflingen und Zellhausen. Der alte Grenzverlauf ist in der Karte als blaue Linie eingezeichnet. Zu meiner freudigen Überraschung konnte ich dort noch fünf historische Grenzsteine finden.

Von Zellhausen folgt man dem Stockstädter Weg bis zum Beginn der Rampe der Brücke über die Autobahn. Den trigonometrischen Stein auf der Nordseite des Wegs kann man ignorieren. Der guterhaltene Stein ZE-MA 32 steht nur wenig entfernt vom Fuß der Rampe aus deren Nordseite. Er ist aus Sandstein, gewölbt sowie mit M und Z beschriftet. Von dort kann man den gut sichtbaren Grenzgraben nach Norden folgen. An einem leichten Knick des Grabens steht ein kleiner grob behauener Basaltstein, der keine Inschrift aufweist. Nach ca. 50 m erreicht man eine aufgelassene Schneise, an deren Nordseite der Stein ZE-MA 34 zu finden ist. Er besteht aus Sandstein, hängt stark nach Norden und ist unbeschriftet. Auf dem Kopf sieht man ein Kreuz, das aber unsymmetrisch platziert ist. Der Stein könnte im Verhältnis 1:2 gespalten sein. An der aufgelassenen (Grenz-) Schneise Richtung Osten stehen keine weiteren Steine. Das gleiche gilt für den ehemaligen Grenzverlauf auf der östlichen Autobahnseite. Er führt durch ehemalige Sandgruben.

Um
zu den beiden anderen Steine zu gelangen, muss man sich an den Zaun zur
Autobahn an der südlichen Rampenseite begeben. Dort steht
übrigens ein "ST-Stein", der das bundeseigene
Autobahngelände
markiert. Man folgt dem Zaun ein Dutzend Meter und steht dann am
Fuß einer diluvialen Düne. Der Grenzgraben
führt an der
Flanke der Düne empor. Stein ZE-MA 40 schaut nur wenig aus dem
Boden. Er ist mit einem Doppelkreuz und der Zahl "40" auf dem Kopf
gekennzeichnet. Auf der Nordseite ist ein "Z" und auf der
Südseite
ein "M" zu erkennen. Darunter steht wahrscheinlich Jahreszahl
"1783". Der Stein ZE-MA 41 steht nur unweit davon im Graben. Auch er
ist auf der Südseite mit "M" und "1783" und auf dem Kopf mit
einem
Kreuz und "N 41" gekennzeichnet. Die Nordseite ist unbeschriftet. Die Grenze führt weiter bis zur Schaafheimer Wiesenschneise, folgt dieser für ca. 150 Meter und biegt dann nach Osten bis zur Autobahn ab. In diesem Abschnitt stehen keine historischen Steine. Den Abschnitt jenseits der Autobahn bis zum Stein HB 544 an der Hessisch-Bayerischen Grenze (Stockstadt). bin ich nicht abgegangen, da es erfahrungsgemäß auf dieser geraden Grenzlinie nicht mit Steinen zu rechnen ist.
Die Gemarkungsgrenze von Zellhausen und Seligenstadt

Wahrscheinlich
im Rahmen der Gebietsreform in den 1970er Jahren kam es auch zu einem
Gebietsaustausch zwischen Seligenstadt und Zellhausen. Die alte
Grenzziehung ist in der Karte links blau dargestellt. Man erkennt,
dass die neue Grenze
entlang der Eisenbahnlinie führt. Ich bin 2019 vom Stein SE-BA
17
die Grenze bis zur Bahnlinie gelaufen und habe nur einen recht
lädierten Stein an einem des
Grenzverlaufs gefunden (ZE-SE 10). Auch ein Ausflug an die
süd-östliche Grenzausbuchtung verlief
negativ, ebenso
die Suche auf der östlichen Seite
der Bahnlinie. Überraschenderweise fand ich einen
unbearbeiteten
Stein auf einem Grenzpunkt (ZE-SE 29) und einen unbeschrifteten
quaderförmigen Basaltstein (ZE-SE 30) an der
nördlichen
Ausbuchtung der alten Grenze. Diese verläuft nicht am Waldland
entlang des Weges, sondern ca. 20 Meter waldeinwärts. Der
Grenzverlauf ist dort durch einen kleinen Abhang deutlich zu erkennen. 
Auf
der anderen Seite der Bahnlinie verläuft die Grenze in
südöstlicher Richtung durch
dichtes Unterholz und unwegsames Gelände. An den Grenzpunkten
der
Biegung nach Norden gab es keine Steine, aber dann zwei Steine am
Graben Richtung Norden, ZE-SE 50 ist ein Gut erhaltener Stein mit den
Inschriften "Z" und "S", während Stein ZE-SE kleiner und
unbeschriftet ist. Am Berührungspunkt mit der Mainflinger
Gemarkung auf freiem Feld gab es erwartungsgemäß
keinen
Grenzstein.Die Gemarkungsgrenzen von Klein-Welzheim mit Mainflingen, Seligenstadt und Zellhausen
Es
gibt einen unscheinbaren Stein am ehemaligen Schnittpunkt der
Gemarkungen von
Zellhausen, Mainflingen und Klein-Welzheim (ZEMAKW, siehe oben).
An der Grenze
von Klein-Welzheim
und Mainflingen konnten keine historischen Grenzsteine
gefunden werden. Insbesondere direkt am Main war die Suche vergeblich. Das gleiche gilt auch für die Gemarkungsgrenze von Klein-Welzheim mit Zellhausen. Vom oben genannten Schnittpunkt verläuft die Grenze der "Grenzschneise entlang, biegt dann nach Westen ab. Nördlich des Königsees war der Durchgang "wegen Bieberschäden" gesperrt. Auch westlich der Straße Seligenstadt - Zellhausen konnte ich an der Waldgrenze keine historischen Steine finden, auch nicht am prägnanten Knick am Wald in Richtung Flugplatz Zellhausen zum Berührungspunkt mit der Seligenstädter Gemarkung.
Die Grenze von Klein-Welzheim und Seligenstadt verläuft von diesem Punkt (steinlos) 360 Meter nordwestlich bis zu einem Graben, dem Breitenbach. Dieser bewachsene Graben bildet dann für die nächsten 1000 Meter über die Umgehungsstraße hinaus bis zur Bebauung "Am Breitenbach" die Grenze. Außer einigen modernen Granitsteinen fand ich auf dieser Strecke keine historischen Steine, ebenso wenig wie bei dem Wasserschloss oder direkt am Main.
Grenzsteine im Seligenstädter Rathaus
Im Seligenstädter Rathaus
werden seit 2013 drei Grenzsteine
ausgestellt, die vorher lange Zeit auf dem Bauhof und im
Stadtarchiv schlummerten. Es handelt sich um einen
Basaltstein
mit der Inschrift GZ (wahrscheinlich Gemarkung Zellhausen) auf der
einen und
SL (Seligenstadt)
auf der anderen Seite. Die beiden Grenzsteine aus rotem
Sandstein
stammen von der Abtswaldgrenze. Der Wald südlich von
Seligenstadt wurde 1753 nach langem Streit zwischen Stadt und Kloster
geteilt und 1755 neu besteint. Auf dem Stein vom Bauhof (links) ist
sehr schön eine Bischofsmütze
zu erkennen, die Rückseite ist mit "SL"
/ "NR 6" / "1755"
beschriftet, wie ich es 2012 auf dem Bauhof fotografierte. Auf
dem anderen roten Stein (aus dem Stadtarchiv) ist zu lesen:
"SL /
NR 8 / 1..5" (s. Abb. links). Auf der anderen Seite ist
(wahrscheinlich) ebenfalls eine Bischofsmütze abgebildet. In
dem -->hier
abrufbaren Artikel der Offenbach-Post wird über die
Einrichtung des Klein-Lapidariums berichtet. Auf dem Bauhof
befanden sich noch weitere historische Steine. Interessant ist die
Anmerkung in Lit. Zorn aus dem Jahr 1930, dass "im Walde unweit der
Dudenhöfer Feldschneise (Kieselhecke) zahlreiche Steine in
einer
Grenzlinie stehen". Ich bin diese Grenzline 2015 abgelaufen und keine
Steine gefunden. Die laufende Nummer auf der Abbildung 335a
bei
Zorn ist "31". Möglicherweise ist die "1" in 31" nur
ein
Artefakt, denn die Abtswaldgrenze
ist nur gut 2 km lang und fast schnurgerade. Man braucht eigentlich
keine 31 Grenzsteine um sie zu markieren. 1786 kam es zu einer weiteren Abspaltung: Die Stockstädter Hübner erhielten zwei Drittel des ehemaligen Seligenstädter Abtswaldes ("Unterwald" links der Gersprenz). 1803 kam das Gebiet zu Hessen-Darmstadt (wahrscheinlich als Domanialwald). Heute ist es Staatswald.
Die Gemarkungsgrenzen von Obertshausen mit Offenbach-Bieber
4/222
Bevor wir auf diese Grenze zu sprechen kommen: Die Grenze von Obertshausen mit Heusenstamm ist unbesteint, ebenso die Grenze von Obertshausen mit Rembrücken. Die Grenze von Obertshausen mit Hausen wurde irgendwann neu definiert, zudem verläuft sie durch bebautes Gebiet. Dort sind keine Historischen Steine zu erwarten. De Grenzsteine an der Grenze von Obertshausen mit Weiskirchen werden weiter unten beschrieben.
An der
Gemarkungsgrenze von Obertshausen mit Offenbach-Bieber konnten
einige historische Grenzsteine entdeckt werden. Es gab in der
Vergangenheit einige Grenzänderungen, mit denen wir uns
beschäftigen müssen (Quelle:
Kulturlandschaftskataster). In Abschnitt A wurde
offensichtlich ein Grundstück für eine Wohnanlage auf
Bieberer Gemarkungsgebiet gegen ein Waldgelände der
Obertshäuser Gemarkung getauscht. Interessant ist auch das
Schicksal des Abschnitts B: Bei der Aufteilung der Biebermark gelangte
das Gebiet in den Besitz der Gemeinde Lämmerspiel (blaue
gestrichelte Linie). Irgendwann verschob sich die Grenze zugunsten von
Obertshausen nach Westen (grün gestrichelte Linie).
Die letzte Grenzänderung resultierte in einer
Verschiebung der
Grenze
nördlich der S-Bahnlinie. Die Ausbuchtung in der Grenze war
wohl für eine Umgehungsstraße vorgesehen. die wohl
nie gebaut werden wird.
Die
drei historischen Grenzsteine 20, 21, und 22 (Nummerierung
willkürlich) in Abschnitt B stehen demnach an der ehemaligen
Grenze von Lämmerspiel und Bieber. Stein 20 trägt Die
Inschrift "B" auf der Westseite, die Ostseite ist beschädigt.
Der gut erhaltene Stein 21 ist nur mit einem "G" (für
Gemarkung) auf der Westseite beschriftet. Stein 22 liegt auf der
Ostseite des Grenzwegs heraus. Auf dessen Oberseite ist ein "L" zu
erkennen. Nördlich davon konnte ich keine weiteren Steine
entdecken.
Kommen wir nun zum
Abschnitt A. Ausgangspunkt des Spaziergangs ist eine
Stichstraße von der Bieberer Straße in
Obertshausen. Man folgt der Erlenseeschneise bis zur Grenzlinie. Dort
erkennt man deutlich den Grenzgraben, der sich von dort nach Norden
zieht. Richtung Autobahn findet man nur den Stein 2,
von dem nur den wenig herausschauenden Kopf zu sehen ist. Wenn
man nun den Grenzgraben
entlang nach
Norden geht, kommt man - zwei
unbehauene Läufersteine
ignorierend - zu dem
pyramidenförmigen Gemarkungsgrenzstein
3. Am Knickpunkt der Grenze nach Osten findet man Stein 4.
Die
ehemalige Gemarkungsgrenze (gestrichelte Linie) ist gut an dem Graben
erkennbar. Über den unscheinbaren Stein 6 gelangt man zum Sten
8, der leider mit Farbe beschmiert ist. Er ist mit "O" und "B"
beschriftet. Die Grenze verläuft weiter an den Zäunen
der bebauten Grundstücke entlang. Dort sind keine Grenzsteine
zu
erwarten. Die Gemarkungsgrenzen von Obertshausen mit Weiskirchen
4/22
Betrachten
wir uns vorerst den
Abschnitt südlich der Autobahn A3. Auch hier gab es
Grenzänderungen: Das Naturschutzgebiet Hengster (Staatswald)
gehörte früher zur Gemarkung Obertshausen. Irgendwann
kam es zu einer Übertragung dieses Waldes in das
Gemarkungsgebiets von Weiskirchen mit der Änderung
von Gemarkungsgrenzen. Am früheren
Berührungspunkt der Gemarkungen Obertshausen, Rembrücken
und Weiskirchen
findet man einen archaischen Stein mit
einem eingemeißelten
Kreuz (OBREWE, Abb. links). Wenn man die alte Gemarkungsgrenze (Graben
am
Waldrand) nach Norden läuft, kommt man nach 250 Meter an einen
unbeschrifteten Grenzstein, neben dem ein weiterer Stein liegt (WEFR 50).
Nach
weiteren 50 Metern knickt der Graben nach halblinks ab. Dort findet man
einen modernen Stein aus Granit. Die Grenze verlief nicht dem deutlich
sichtbaren Graben entlang, sondern etwas weiter östlich. Dort
findet man einige unbehauene Steine am Rande eines flachen Abhangs. Am heutigen Berührungspunkt der drei Gemarkungen konnte ich keinen Stein finden. Die Grenzpunkte der neuen Gemarkungsgrenze sind mit modernen Granitsteinen versehen, die teilweise mit Holzpfählen markiert sind. Überraschenderweise stehen in der Nähe dieser Grenzpunkte auch noch alte, unbeschriftete und nur grob zubehauene Steine, welche vermutlich die Markwaldgrenze zu den Privatwiesen gekennzeichnet. Ich habe südlich des Bachlaufs zwei
dieser
Steine gefunden. Der
Grenzverlauf jenseits des Baches harrt noch
meiner Begehung.Dies erfolgte im März 2023: Die neue Grenze auf der Westseite des Naturschutzgebietes Hengster ist erwartungsgemäß mit neuen Granitsteinen und wenigen Basaltsteinen markiert. Diese stehen entlang eines markanten trockenen Grabens, mit dem früher wahrscheinlich das Gebiet entwässert wurde. Die Koordinaten dieser 7 gefundenen Steine bis zur Autobahn A3 sind in einer GPX-Datei abrufbar.
Nördlich der Autobahn A3 verläuft die Grenze bis zur S-Bahnlinie entlang des Bachgrabens. Dieser ist total zugewachsen, so dass es kaum Möglichkeiten gibt, dort Grenzsteine zu finden - so es dort welche gibt.
Die Grenze nördlich der S-Bahnlinie wurde in den 1960er Jahren geändert. Obertshausen wollte dort Sportanlagen bauen. Sowohl Weiskirchen als auch Hausen übertrugen Gemarkungsgebiet an Obertshausen. Die dürfe auch der Grund für die oben beschriebene Grenzverschiebung im Naturschutzgebiet Hengster.
Die Gemarkungsgrenze von Seligenstadt mit Froschhausen
4/22
Teil 1, südlich der Autobahn A3
Ich bin diesen
Grenzabschnitt im April 2022 mit dem Fahrrad abgefahren.
Der Wald war in einem desolaten Zustand. Trotzdem war es eine
interessante Tour, denn der Grenzweg ("Landwehrweg") verlief entlang
der Rodgau- (bzw. Mainzer-) Landwehr, die dort noch gut erkennbar war.
Die Grenzpunkte
waren durch die Richtungsänderungen des Weges identifizierbar,
jedoch konnte ich nur zwei Grenzsteine finden. Sie bestanden aus
Basalt,
hatten eine Grundfläche von 18 x 18 cm und einen flachen Kopf
mit
einem Kreuz als Weisung. Auf der Nordwestseite war ein "F" für
Froschhausen eingemeißelt. Auf der anderen Seite, die ich
nicht
freilegte, dürfte wohl ein "S" zu lesen sein. Teil 2, nördlich der Autobahn A 3: Die Begehung wird im Frühjahr 2023 erfolgen.
Sie erfolgte erst im April 2025. Die Grenze von der Autobahn zur Seligenstädter Straße verlauft über Felder, am vollständig überwuchertem Waldrand entlang und dann über einen Golfplatz: keine Steine erwartet und gefunden. Das gleiche gilt für die Strecke zwischen der Landestraße und dem Eisenbahnübergang an der Klein-Krotzenburger Grenze. Die Grenze folgt einem zugewachsenen Grabe im Feuchtgebiet.
Die Gemarkungsgrenze von Froschhausen und Weiskirchen
4/22
Hier konnte ich nur zwei herausliegende Steine finden: ein unbeschrifteter Sandstein östlich des Wegs und einen Basaltstein am Graben nördlich der Wasserschneise. Seine Inschrift ist nicht identifizierbar. Die Grenzkarte ist im nächsten Abschnitt anzuschauen.
Die Gemarkungsgrenzen der Klein-Krotzenburger Enklave mit Froschhausen, Weiskirchen und Hainstadt
4/22
Die
Gemarkungsgrenzen im Ostkreis sind recht komplex. Auf der Karte erkennt
man eine Exklave der Klein-Krotzenburger Gemarkung, deren
geschichtlicher Hintergrund mir nicht bekannt ist. Ich habe im April
2022 versucht, diese Grenzen südlich der Autobahn zu erkunden.
Das
erwies sich als recht schwierig, weil die im Laserscan gut sichtbaren
Grenzgräben durchweg überwuchert sind und teilweise
durch
überschwemmtes Gelände
führten.
Am Berührungspunkt der Gemarkungen von Weiskirchen,
Froschhausen
und der Klein-Krotzenburger Exklave konnte ich drei Grenzsteine
erkennen: Im nordöstlichen Quadranten der Wegkreuzung einen
grob
zubehauenen Basaltstein, daneben einen zerbrochener moderner
Granitstein und im Weg einen
nur knapp herausschauenden modernen
Granitstein mit einem Kreuz als Weisung. Wie bereits erwähnt, verläuft die Grenze der Klein-Krotzenburger Enklave mit Froschhausen südlich der Autobahn durch unwegsames Gelände. Das trifft auch für den Grenzverlauf nördlich der Autobahn zum größten Teil zu. Bis an die Grenze zu Hainstadt waren keine historischen Steine zu finden, nur ein ramponierter Grenzstein aus groben Beton (den ich im April 2025 nicht mehr finden konnte).
Ca. 100 Meter westlich des oben beschriebenen Berührungspunktes der drei Gemarkungen findet man einen modernen Stein am Knickpunkt der Grenze Klein-Krotzenburger Enklave nach Norden. Bis an die Grenze zu Hainstadt waren keine historischen Steine zu finden.

Um
so interessanter ist die Situation an der Grenze der
Klein-Krotzenburger Enklave mit Hainstadt. An der Leinrittschneise
erkennt man deutlich den Grenzgraben Richtung Nordosten. Wenige Meter
vom Weg entfernt steht der blau markierte Stein HAKK 50. Der
nächste Stein ist gleichseitig-quaderförmig und ist
mit einem
"G" markiert. Er ist der einzige unter den acht historischen Steinen,
die gleichmäßig geformt ist. An einem Knick der
Grenzlinie
steht ein spitzköpfiger Basaltstein mit der schwach
ausgeprägten Inschrift "49". Bei den
nächsten drei
unregelmäßigen Steinen am/im Grenzgraben ist die
Inschrift
nur mit gutem Willen zu entziffern. Es folgen zwei moderne
Granitsteine. Die nächsten beiden historischen Steine sind
unbeschriftet. Die Grenze überquert anschließend die Landesstraße L 3416. Nördlich der Straße dürften keine Grenzsteine zu finden sein (Grube des Ziegelsteinwerkes). Die Grenze quert dann erneut die Landesstraße und folgt dem Bannholzweg bis zur Gemarkungsgrenze Froschhausen. Auf der Strecke waren keine Grenzsteine zu finden.
Die Gemarkungsgrenzen von Hainstadt mit Froschhausen und Klein-Krotzenburg
4/22
Die Grenze zwischen Hainstadt und Froschhausen ist relativ kurz. Der
Waldrand im Westen besitzt mit den starken Eichen einen deutlichen
Grenzcharakter. Grenzsteine konnte ich dort nicht finden. Der Rest der
Grenzlinie führt über Felder und Wiesen, wo keine
historischen Grenzsteine zu erwarten sind.
Die
Grenze zwischen Hainstadt und Klein-Krotzenburg habe ich in
großen Teilen im April 2025 erkundet. Östlich der Bahnlinie
verläuft die Grenze in Wohngebieten und über Felder, wo keine
historischen Grenzsteine zu erwarten sind. Westlich der Bahnlinie fand
ich zu meiner Überraschung an einem Wegknick einen leicht
beschädigten Basaltstein mit
der
Inschrift "G" für
Gemarkungsstein (HAKK 70, 28 x 20 x 20 cm). Der Buchstabe ist sehr
sorgfältig gearbeitet. Der Stein sitzt nicht sehr fest im Boden;
der Fuß steht 20 cm heraus. Er ist ein gefährdeter Stein
und sollte ordentlich (museal) eingesetzt werden. Ca. 260 m weiter
nach Südwesten schaut ein sehr stark lädierter Kopf
eines Basaltsteines aus der Wegoberfläche heraus (kurz hinter dem
Triebweg). Den Bach weiter südwestlich konnte ich nicht
überqueren. Am 14.4.2025 suchte ich den Waldzipfel auf der anderen
Bachseite auf und entdeckte zu meiner Überraschung "ganz oben"
einen ebenfalls mit einem "G" gekennzeichneten
Grenzstein (HAKK 60). Dieser Stein steht wenige Meter von einem
modernen Grenzstein entfernt. Entlang der westlichen und östlichen
Seite des Waldstücks konnte ich keine Steine mehr finden. Die Gemarkungsgrenzen von Froschhausen mit Klein-Krotzenburg
4/25
Dieser Grenze bin ich
so gut es ging entlang gegangen, wobei viele Grenzabschnitte nicht
zugänglich waren. Andere Abschnitte hatten den typischen
Grenzcharakter mit
Grenzgraben
und alten Eichen mit klar definierten Grenzpunkten. Ich konnte auf der
ganzen Grenzline keinen einzigen Grenzstein finden! Bei einer letzten
Überprüfung
stolperte
ich bildlich gesprochen vor dem
Haus Schulstraße 14 auf drei
Gemarkungssteine,
die neben anderen Steinen als Begrenzung einer
Grünfläche dienten. Die Dame des Hauses
erklärte, dass diese Steine schon ewig dalägen. Im Übrigen sei das Grundstück eines Herren, der schon
verstorben sei, mit vielen Grenzsteinen geschmückt. Möglicherweise wurden die Froschhäuser Grenzsteine in der Nazizeit bewusst entfernt, um den trennenden Charakter von Gemarkungsgrenzen zu eliminieren. Die Dame wollte das Thema Grenzsteine bei der nächsten Tagung des Froschhäuser Geschichtsvereins aufgreifen. Ich werde berichten.
Die
Gemarkungsgrenzen von Hainstadt und Hausen4/22
Diese Grenzlinien sind für den Grenzsteinfreund recht unergiebig. Historische Steine auf aktuellen Grenzpunkten habe ich bis auf einen unbeschrifteten herausliegenden Basaltstein nicht gefunden, nur einige moderne Granitsteine. Interessant an der Grenze von Hainstadt mit Hausen ist der tiefe, fast überall gut erhaltene Grenzgraben, der fast ausschließlich durch den unwegsamen Wald führt. Wenn man diese Grenzen erkunden möchte, kann seinen Wagen an der Querung der Grenze mit der L 3416 abstellen (Nordseite). Dort findet man einen modernen Grenzstein am Straßenrand. Am Berührungspunkt der Gemarkungen von Hainstadt, Hausen und Weiskirchen hat jemand einen Pfahl aufgestellt, an dem auf Schildern die Gemarkungsbezeichnungen zu sehen sind bzw. waren. Auf der Grenze von Hainstadt mit Weiskirchen sind ebenfalls keine historischen Steine zu finden.
Die Gemarkungsgrenze von Hausen und Weiskirchen
5/22
Auch
diese Gemarkungsgrenze ist für den Grenzsteinfreund
enttäuschend. Sie beginnt an der östlichen
Umgehungsstraße von Obertshausen, führt dann am
Waldrand
entlang und weiter über Feld. Sie quert die B
448, läuft
parallel zur Zufahrtsstraße zur Tannenmühle, macht
einen
Bogen um die Gaststätte nördlich der
Tannenmühle und
stößt auf den Tannenmühlkreisel. Auf dieser Strecke
habe ich weder Grenzsteine noch einen Grenzgraben gefunden. Das
ändert sich, wenn man von der Tannenmühle aus die
Grenze
südlich der B 448 aufsucht: Hier ist deutlich ein Grenzgraben
zu
sehen, allerdings ohne historische Steine zu finden.Wenn man jetzt virtuell die B45 quert, kann man auch auf dieser Seite dem Grenzgraben gut folgen, bis an den Pfahl an der Grenze zu der Klein-Krotzenburger Enklave. An den Grenzpunkten entdeckt man etliche moderne Grenzsteine, aber auch zwei herausliegende Basaltsteine 50, 62) und ein Basaltstein am Originalstandplatz (60).

Die Gemarkungsgrenze von Hainstadt und Klein-Auheim
5/22
Diese Grenze führt im westlichen Bereich entlang der Steinmauer der Fasanerie. Dort liegt eine Pipeline, sodass etwa vorhandene Steine verloren gegangen sind. An einer Waldhütte findet man einen Stein, der einen trigonometrischen Punkt markiert. Der jetzt
deutlich
erkennbare Grenzgraben folgt der Mauer ohne Begleitweg im Abstand von
ca 8 Meter. Dort wo die Fasaneriemauer auf die Verbindungsmauer zur
alten Fasanerie stößt fand ich zu meiner
Überraschung
einen Herausliegenden Basaltstein mit der Inschrift "H" auf der einen
und ein undeutliches "K" auf der anderen Seite (Hainstadt und
Klein-Auheim). Es ist daher davon auszugehen, dass die gesamte Grenze
mit diesen Steinen markiert war. Einen modernen Sten findet man wenige
Meter von der Brücke entfernt, die über den Graben
führt. Trotz intensiver Suche konnte ich keine weiteren Steine
auf
dieser Grenzlinie finden, auch nicht direkt am Main. Die Gemarkungsgrenzen von Hausen mit Klein-Auheim und Steinheim
5/22
Dies
ist ein recht interessantes Kapitel, da die Grenzen sich in den letzten
50 (?) Jahren deutlich geändert haben, wohl im Zusammenhang
mit
der Gebietsreform in den 1970er Jahren. Auf der Abbildung sind die
aktuellen Gemarkungsgrenzen in rot eingezeichnet. Mit Hilfe der
Buxbaum-Karten und des Kulturlandschaftskatasters konnte ich die alten
Grenzlinien (blau) rekonstruieren. Ds Gebiet A südlich der
Fasanerie gehörte früher zu Klein Auheim. Die alte
Grenze
verlief von dem Gasthaus nördlich der Tannenmühle
Richtung
Norden. bis sie an die neue Grenzlinie stößt. Die
dann
folgende aktuelle Grenzlinie war früher die Grenz von
Steinheim
und Klein-Auheim. Das Gebiet B gehörte nämlich
früher
zur Steinheimer und jetzt zur Hausener Gemarkung. Um es kurz zu machen:
Ich habe dort keine historischen Grenzsteine gefunden, nur eine Anzahl
von modernen Steinen auf den aktuellen Grenzen.Kartendaten: Bürger-GIS des Kreises Offenbach
sowie Kultur-Landschafts-Kataster
© OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap CC-BY-SA