Freileitungen im erweiterten Dreieichgebiet
Dieses
Kapitel hat
nur sehr indirekt mit "Steinen in der Dreieich" zu tun: Bei meiner
Grenzsteinsuche komme ich häufig an Stromtrassen (= Folge von
Strommasten)
vorbei.
Einige Strommasten stehen auf früher besteinten Grenzpunkten.
Stromleitungstrassen werden regelmäßig von Pflanzenwuchs
befreit, worunter die dort stehenden Grenzsteine oftmals zu leiden
haben.
Als technisch interessierter Laie stellt man sich bei solcher Gelegenheit die Frage: woher kommen diese Leitungen? Wo führen sie hin? Eine Google Recherche führte zu keinem brauchbaren Ergebnis; es gibt offensichtlich wenige Leute, die sich dafür interessieren. Also machte ich mich auf den Weg, schaute mir die diversen Leitungsmasten und Umspannwerke an, redete mit Leuten und beschäftigte mich etwas mit Übertragungstechnik. Der Leitungsverlauf ist übrigens kein Geheimnis, er ist in den üblichen Kartenwerken dargestellt. Im Folgenden möchte ich über meine Erkenntnisse, die ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Informationen beruhen, berichten. Fachleute bitte ich, meine recht laienhafte Ausdrucksweise zu entschuldigen und mich ggf. auf Fehler aufmerksam zu machen.
Das Umspannwerk (USW) in Urberach ist das Zentrum der Stromverteilung in unserem Gebiet. Umspannwerke für die lokale Versorgung bei uns gibt es in Langen, Sprendlingen, Dietzenbach und Heusenstamm (--> Google Earth). Die meisten Hochspannungsleitungen gehen sternförmig nach Urberach:
Als technisch interessierter Laie stellt man sich bei solcher Gelegenheit die Frage: woher kommen diese Leitungen? Wo führen sie hin? Eine Google Recherche führte zu keinem brauchbaren Ergebnis; es gibt offensichtlich wenige Leute, die sich dafür interessieren. Also machte ich mich auf den Weg, schaute mir die diversen Leitungsmasten und Umspannwerke an, redete mit Leuten und beschäftigte mich etwas mit Übertragungstechnik. Der Leitungsverlauf ist übrigens kein Geheimnis, er ist in den üblichen Kartenwerken dargestellt. Im Folgenden möchte ich über meine Erkenntnisse, die ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Informationen beruhen, berichten. Fachleute bitte ich, meine recht laienhafte Ausdrucksweise zu entschuldigen und mich ggf. auf Fehler aufmerksam zu machen.
Das Umspannwerk (USW) in Urberach ist das Zentrum der Stromverteilung in unserem Gebiet. Umspannwerke für die lokale Versorgung bei uns gibt es in Langen, Sprendlingen, Dietzenbach und Heusenstamm (--> Google Earth). Die meisten Hochspannungsleitungen gehen sternförmig nach Urberach:
- Von Südosten kommt aus Richtung Pfungstadt/Weiterstadt eine Freileitungstrasse, die südlich von Erzhausen und dann nördlich von Messel zum USW Urberach führt. Es gibt einen Abzweig zum USW der GSI. Sie ist auf dem 1970er Messtischblatt nicht eingezeichnet.
- Von Westen aus Richtung Kelsterbach/Mörfelden verlaufen drei Freileitungstrassen parallel über das USW Langen zum USW Urberach. Sie sind auf dem 1970er Messtischblatt eingezeichnet
- Von Nordosten aus Richtung Offenbach führt eine Freileitungstrasse zum USW Sprendlingen. Von dort aus verlaufen zwei Trassen parallel Richtung Urberach. Sie sind auf dem 1970er Messtischblatt nicht eingezeichnet.
- Von Norden, aus Richtung Heusenstamm verläuft eine Freileitungstrasse vom USW Heusenstamm über das USW Dietzenbach zum USW Urberach. Diese Leitung ist auf den 1970er Messtischblatt eingezeichnet, jedoch nicht auf dem von 1963
- Von Nordwesten aus Richtung Seligenstadt kommt eine Freileitungstrasse entlang der Kreisquerverbindung zum USW Urberach. Sie ist auf dem 1970er Messtischblatt nicht eingezeichnet.
- Von Südosten kommen aus Richtung Eppertshausenzwei Freileitungstrassen zum USW Urberach. Diese sind auf dem 1970er Messtischblatt eingezeichnet (als Fortsetung der Trasse aus Richtung Mörfelden).
- Im 2. Entwurf des Netzentwicklungsplans 2012 (s.
130) ist eine neue Trasse von Wehrendorf (Niedersachsen) nach Urberach
und weiter nach Winheim genannt, die 2019-2020 fertiggestellt sein
soll.
Anmerkung 3/15: Aus Lit. Lütkemann (5) geht hervor, dass die 110 kV Freileitung Kelsterbach - Dettingen bereits 1925/26 erbaut wurde. Die Trasse wurde 1936 verbreitert und 1950 für eine 220 kV Leitung erneut erweitert.
Diese drei Freileitungstrassen sind mit dem neuerrichteten Umspannwerk Kelsterbach verbunden. Sie umgehen den Flughafen auf der Westseite und verlaufen zwischen Walldorf und Mörfelden zum Umspannwerk Mörfelden. "Schwanheim Ost" und "Schwanheim West" laufen am USW Mörfelden vorbei, während die beiden 110 kV Leitungen ("Messel Nord" und "Brunnenschneise" daran angeschlossen sind. Von dort gehen die Leitung "Messel Nord" weiter zum USW Langen. Östlich der Autobahn zweigt davon eine Leitung Richtung Süden ab. Damit wird Erzhausen versorgt.
Im Norden verlaufen die beiden 110 kV Leitungen bis zu einem Mast an der Offenbach-Frankfurter Stadtgrenze. Sie werden von dort unterirdisch weitergeleitet. Die beiden Bahnstromleitungen werden vor dem besagten Mast ausgekoppelt und verlaufen als Freileitung (2 x 2 Eizelleiter) entlang der Bahntrasse bis hinter die Station Offenbach Ost, wo sie an zwei Transformatoren enden.
Die Freileitungstrasse Richtung Heusenstamm nutzt Masten mit 2 Traversen für 2 Stromleitungen (2 x 3 Leiterseile, 110 kV). Zwischen dem USW Urberach und dem USW Dietzenbach werden diese "Bulau Ost" und "Heusenstamm Ost" genannt. "Bulau Ost" speist das USW Dietzenbach, während "Heusenstamm Ost" daran vorbei führt. Vom USW Dietzenbach geht die Leitung "Heusenstamm West" auf den gleichen Masten zusammen mit "Heusenstamm Ost" weiter Richtung Norden nach Heusenstamm.
Wenn man das USW Urberach umwandert sieht man ein Gewirr von Masten und Leitungen. Im Bürger GIS sind die einzelnen Leitungen gut erkennbar. Auf der Ost- und Westseite münden die Stromleitungen in beschriftete Hochspannungsschaltanlagen (Leitungstrenner).
Im Osten:
- Sprendlingen Süd (aus Richtung Offenbach)
- Sprendlingen Nord (aus Richtung Offenbach)
- Heusenstamm West (aus Richtung Heusenstamm)
- Bulau Ost (aus Richtung (Heusenstamm)
- Groß-Umstadt Ost (aus Richtung Eppertshausen)
- Rodau (aus Richtung (Eppertshausen)
- Bayerseich (aus Richtung Epperthausen)
- Eppertshausen West (aus Richtung Eppershausen)
- Offenthal Nord (aus Richtung Pfungstadt)
- Rödermark Nord (aus Richtung Seligenstadt)
- Wixhausen (aus Richtung Pfungstadt)
- Odenwald Ost (aus Richtung Eppertshausen)
- Pfungstadt Ost (aus Richtung Pfungstadt)
- Schwanheim West (aus Richtung Kelsterbach)
- Kranichstein Ost (aus Richtung Pfungstadt)
- Schwanheim Ost
(aus Richtung Kelsterbach)
- Messel
Nord ( 2 Leitungen mir 6 Leiterseilen, aus
Richtung Kelsterbach) werden zu Leitungstrennern im Inneren
des Umspannwerks geführt.
- Ried Ost (aus Richtung Pfungstadt)
- Trebur Nord (aus Richtung Pfungstadt)
- Untermain Nord 2 (aus Richtung Seligenstadt)
- Karlstein Süd (aus Richtung Seligenstadt)
20 kV Mittelspannungsleitungen
In den genannten Umspannwerken wird die Hochspannung in Mittelspannung von 20 kV heruntertransformiert und zu Transformatorenstationen in den einzelnen Stadtgebieten geleitet. Meines Wissens gehen nur vom UWS Langen 20 kV Freileitungen aus, bei den anderen USW wird der Strom mit Kabel unterirdisch weitergeleitet. 7 Freileitungstrassen verlassen das USW Langen auf Betonmasten mit einer Traverse. Von Langen aus werden die Dreieicher Stadtteile Götzenhain, Dreieichenhain und Offenthal versorgt.
Zwei Freileitungentrassen mit einem (..9) und zwei Leitungen (119 und 120) gehen vom USW Langen in Richtung Norden und verschwinden vor dem Langener Friedhof im Untergrund. 1924 wurde eine 20 kV Leitung von Langen nach Götzenhain gezogen, 1970 die zweite (Lit. Lütkemann (5)).. Zwischen dem USW Langen und dem USW Sprendlingen besteht eine 20 kV Verbindung, die teilweise als Freileitungstrasse geführt wurde. Diese Trassen wurde erfreulicherweise abmontiert, da sie durch ein unterirdisches Kabel ersetzt wurde.
Eine andere Freileitungstrasse mit zwei Leitungen (012 und 016) verläuft nach Nordosten bis zum Rand des Wohngebietes Steinberg und geht dort in den Untergrund. Die Leitung 012 taucht am östlichen Rand vom Wohngebiet Steinberg wieder auf, überquert die Autobahn und verläuft dann parallel zur einer Freileitungstrasse mit den Leitungen 130 und 131, die vom USW Langen südlich des Wohngebietes Steinberg vorbeiführt, Richtung Götzenhain.
Unterwegs, im Haag (in der Nähe der beiden Sühnekreuze -->GIS, geht die Leitung 012 in den Untergrund und versorgt wahrscheinlich Dreieichenhain. Die Freileitungtrasse mit den beiden anderen Leitungen 130 und 131 endet an einem Mast hinter den Sühnekreuzen. Eine Leitung (131) führt weiter auf einer separaten Freileitungstrasse zum Sportplatz Götzenhain. Die andere (130) wird nach unten in ein Erdkabel geleitet. Am gleichen Mast führt ein zweites Kabel nach oben. Diese Leitung (013) wird auf einer zweiten Freileitungstrasse zum Götzenhainer Sportplatz geleitet. Sie führt von dort unterirdisch zum Trafohaus an der Schießgartenstraße, von wo die Leitung 013 als Freileitungtrasse in Richtung Dietzenbach weitergeht. In der Nähe des Götzenhainer Sportplatzes, hinter Philippseich beginnt eine weitere 20 kV Leitung, die nach Offenthal führt.
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