Steine in der Dreieich
Gästebuch | Landkarten I Sitemap

Die Wege- und Feldkreuze im Kreis Offenbach



Eine der eifrigsten Nutzerinnen dieser Website, Gudrun Czerwinski, schlug vor, dass ich auch andere kulturhistorisch interessante Landschaftselemente neben den historischen Steinen hier anführen sollte, z.B. Wege- oder Feldkreuze, die nicht notwendigerweise aus Stein sind. Bekanntlicherweise ist der Keis Offenbach von Alters her zweigeteilt: evangelisch im Westen (Herrschaft Isenburg = Landschaft Dreieich) und meist katholisch im Osten (Herrschaft Mainz, Ausnahme Dudenhofen). Naturgemäß gibt es diese christlichen Landschaftselemente im Ostkreis häufiger als im Westkreis. Dies erkennt man auch in den nachfolgenden Ausführungen. Den Sühnekreuzen ist eine eigene Seite gewidmet, von der Darstellung von Friedhofskreuzen möchte ich vorerst absehen. Die meisten dieser Kreuze sind im Hessischen Denkmalverzeichnis DenkXweb eingetragen und stehen unter Denkmalschutz. Einige Texte von dort wurden für dies Webseite adaptiert.

Wir begannen unseren Ausflug an einem schönen Oktober Sonntag in Urberach und besuchten die Wege- und Feldkreuze im Ostkreis entgegen dem Uhrzeigersinn und endeten ihn leicht erschöpft in Dietzenbach. Das Wegekreuz in Zellhausen haben wir uns für später aufgehoben.

Urberach

Kreuzgruppe UrberachAn der Gabelung der Darmstädter Straße mit der Kreuzgasse steht ein Kreuz mit Pietà auf geschweiftem Sockel und Aufsatz mit Muschelnische (-->Standort). Der Sandstein ist farbig Urberachgefasst. Als Datum ist 1770 zu lesen. Der Platz ist sehr schön neugestaltet. Dahinter befindet sich in der Sandsteinwand ein Sühnekreuz . Die Inschrift:
"IHM REGINA - O IHR ALLE DIE DEN WEG FVRIBER WANDEREN MERCKET DOCH UND SEHET OB AVCH EIN SCHMERTZ SEYE DER MEINEM SCHMERTZ GLEICH WERE SIE HABEN IHRE HAND IBER DICH ZVSAMMENGESCHLAGEN VND IHRE KEB GESCHITELT IBER DIE DECHER ZV JERVSALEM MDCCLXX"
-->HIER ein Artikel aus der Offenbach-Post
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42217



Feldkreuze UrberachFeldkreuz Urberach 4



Karte UrberachFolgt man der Kreuzgasse nach Süden ins Feld kommt man an ein an einem Holzkreuz vorbei. Wenn man am Pferdehof sich nach rechts wendet, erreicht man ein weiteres Holzkreuz, direkt unter der Hochspannungsleitung. Geht man jetzt wieder ortseinwärts, erreicht man ein drittes Feldkreuz, das aus Metall gefertigt ist. Die Umrisse der Jesus-Figur ist aus einer Stahlplatte geschnitten. Vor dem Kreuz steht ein "Marterl" aus Holz mit einer Nische, in der sich eine kleine Marienfigur befindet.
Das vierte Feldkreuz in Urberach befindet sich an der Verlängerung des Goldammerweges (-->Standort). In der Dunkelheit wird es wohl mit Solarlampen angeleuchtet. Die mittlere Tafel fehlt noch.
Foto rechts: Gudrun Czerwinski


Ober-Roden

Ober-RodenVergleich Ober-Roden und Urberach
Vor dem Haus Frankfurter Straße 30 (-->Standort) steht ein barockes Kreuz an der Ecke Mainzer Straße mit geschweiftem Sockel mit Eckvoluten und Ornamenten und einem Aufsatz mit einer Muschel. Die Inschrift auf de Vorderseite: "DISE VOR GESETZTE BILDNIS HAT ZVR EHR GOTTES UNT SEINER SCHMERZHAFTEN MVTTER MARIA AVFRICHTEN LASEN MATHÄVS BECK VON OBERRODEN DEN 19 MAY 1768". Auf der Rückseite ist zu lesen: WER WILL BAUEN AN DER STRASEN, MUS DIE LEUTE UND NARN REDEN LASEN". Die Ähnlichkeit mit der Pietá in Urberach ist verblüffend. Beide sind um 1770 gefertigt, wahrscheinlich kommen sie aus der gleichen Werkstatt. -->HIER kann eine Audiodatei gehört werden, die per QR-Code an der Kreuzgruppe aufgerufen werden kann ("Ein historischer Rundgang", Geschichts- und Heimatverein Rödermark e.V.)
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42205
 Dort wird übrigens fälschlicherweise berichtet, dass der Sandstein unsachgemäß überstrichen sei.

Kolpingkreuz-2An der Ecke Babenhäuser Straße - Dörnerstraße (-->Standort) steht ein "Kolpingkreuz". Die Inschrift vorne lautet: „WER REDLICH DAS GUTE WILL DEM HILFT GOTT Adolph Kolping".
An der rechten Seite ist dann zu lesen: RENOVIERT 1997 KOLPINGSFAMILIE. 
Foto: Gudrun Czerwinski.

 


 



Kolpingkreuz-3Kolpingkreuz-3Am Breidertring findet man vor dem Eingang der Trinkbornschule ein weiteres - modernes- Kolping-Kreuz, ebenfalls aus rotem Sandstein (-->Standort).
Mittig ist ein asymmetrische Struktur eingemeißelt, die wohl Christus am Kreuz symbolisieren soll. Auf der Rückseite ist zu lesen: "Ohne Glauben uns Vertrauen hält die Welt nicht zusammen - Adolph Kolping". Darunter auf einer Metalltafel: "Gestiftet zur Seligsprechung von Adolph Kolping - Kolpingfamilie Ober-Roden Anno 1992"




Feldkreuz Ober-RodenDieses Feldkreuz steht an der Verlängerung des Jügesheimer Wegs, der auf den Karnweg führt, Ortausgang Ober-Roden Richtung Rollwald ( -->Standort). Auf einem historischen Sandsteinsockel steht ein Kreuz aus profanem Beton. Oben ist die Inschrift "INRI" zu lesen.
Foto: Gudrun Czerwinski.











Nieder-Roden


Nieder-RodenNieder-RodenAn der Abzweigung des Breitwiesenrings von der Hainburger Straße in Nieder-Roden (-->Standort)
steht in einer gepflegten Anlage ein Wegekreuz aus Sandstein mit einer vergoldeten Christusfigur aus Metall. Daneben steht ein Bildstock aus hellem Sandstein. Die Inschrift auf dem Sockel Lautet "Gelobt sei Jesus Christus". Weiterhin ist die Jahreszahl 1893 zu erkennen.
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42186





FK Nieder-Roden-5Die Anlage mit einem Kreuz und zwei Bildstöcken steht im Wald hinter dem Don-Bosco-Heim in der Verlängerung der Römerstraße in Nieder-Roden (-->Standort). Achtung: auf 2. Parkplatz im Wald links parken. Direkt der Weg rechts zur „Försterei Niederroden“ gehen, gleich nach 30 m hinter den Büschen rechts ist das Kreuz zu sehen.  
Foto: Gudrun Czerwinski.






FK Nieder-RodenEin weiteres Feldkreuz mit einem Bildstock in einer schön bepflanzten Anlage befindet sich außerhalb der Bebauung von Nieder-Roden Am Wiesengrund/Am Hörnesgraben (-->Standort). Die Inschrift oben: „A.D. 2000 / Er ist auferstanden.
-->HIER ein Bericht aus der Offenbach-Post
Foto: Gudrun Czerwinski.






Nieder-RodenDieser Bildstock steht in der Verlängerung der Römerstraße Richtung Don-Bosco-Heim, vor der Brücke zur B45 (-->Standort). Die „Not Gottes“ von 1754 aus rotem Sandstein trägt im Sockel eine verwitterte Inschrift zur Erinnerung an die Pest. "Dies ist die Noth Gottes ...". Das Votivbild mit Reliefdarstellung der Ölbergszene wird von einem in neuerer Zeit ergänzten Kreuz bekrönt. Vom ursprünglichen Standort am Eppertshäuser Weg wurde es zunächst in die Nähe des Don-Bosco-Heims und 2004 hierher versetzt.
Fotos: Gudrun Czerwinski

 



Seligenstadt

SeligenstadtSeligenstadtAm Abwweig des Babenhäuser Wegs vom Schachenweg in Seligenstadt
( -->Standort) steht ein hohes Wegekreuz mit Korpus aus Sandstein, darunter Initialen SL; im Postament Kartusche mit Inschrift: "Wir betten an und loben Dich/Herr Jesu Christ/weiln durch Dein H. Kreuz/ die Welt erlöset ist./1677", umgeben von Seraphim und Blüten. Flacher Sockel mit davorgesetzten Sandsteinstufen. Unter den Wegekreuzen des Kreises frühes und qualitätvolles Exemplar; typisch als Bildwerk in der nahen Umgebung der einstigen Abtei. Daneben einteiliger Ruhestein, Material ebenfalls Sandstein.
Text entnommen aus:
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42422



Klein-Krotzenburg

Klein-Krotzenburg 1Klein-Krotzenburg 1Dieses Kreuz steht am südlichen Ortseingang von Klein-Krotzenburg auf der westlichen Seite der Bundesstraße ( -->Standort). Der Christus ist aus Metallguss gefertigt. Im Postament ist die Inschrift „Im Kreuz ist Heil" und das Datum 1888 zu lesen.
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/41983







Klein-KrotzenburgWenn man den ganzen Tag nach Feld- und Wegekreuze sucht, dann erkennt man solche auch in Objekten die offensichtlich keine sind. So geschehen an der ehemaligen Fähranlegestelle in Klein-Krotzenburg (-->Standort). Es handelt sich um ein Kunstwerk mit der Bezeichnung "Dona Nobis Pacem - Schenke uns Frieden", also eines mit religiösem Bezug. Es wurde 2006 von dem Künstler Roger Rigorth geschaffen. Es besteht aus zwei aufeinander stehenden Sandsteinblöcken, die von einem bootskörperformigen Balken durchdrungen sind. Das Kunstwerk soll einen Bezug zum Fluss, zur ehemaligen Anlegestelle und zum römichen Limes aufzeigen

Klein-Krotzenburg 1Klein-Krotzenburg 1Mitten in Klein-Krotzenburg befindet sich vor der Fahrstraße 24 eine weitere Kreuzigungsgruppe aus rotem Sandstein (-->Standort). Die Christusfigur besteht aus Metallguss und ist in keinem besonders guten Zustand. Das Lendentuch und die Krone sind vergoldet. Die beiden barocken Figuren links und rechts sind schön gearbeitet. Das auf zwei Stufen stehende Postament ist offensichtlich erneuert. Die Inschrift darauf in der ornamentalen Verzierung: "Gott Hilf und nicht am Leiden vorbei aber er hilft uns hindurch".
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/41957





Dietesheim

Dietesheim 2Dietesheim 2Dieses Feldkreuz macht seinem Namen Ehre. Es steht recht versteckt an einem Pfad östlich von Dietesheim (-->Standort). Der Christuskorpus besteht aus Metallguss. Das Kreuz selbst ist aus Basalt gefertigt, ebenso das Postament. Auf der eingelassenen Basalttafel ist zu lesen: "Du Jesus bist am Kreuz gestorben / aus Liebe wählst du diesen Tod / so hast du mir das Heil erworben / ich will dich lieben o mein Gott / 1925"
Das Kreuz ist nicht im Denkmalverzeichnis aufgeführt.





Dietesheim 1Ein anderes Feldkreuz befindet sich außerhalb der Bebauung an der verlängerten Thomas-Mann-Straße (-->Standort). Es besteht aus rotem Sandstein. Die Inschrift auf dem Postament ist leider nicht mehr zu erkennen. Auf dessen Rückseite ist die Jahreszahl 1864 eingemeißelt.
 http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42095.









Mühlheim

MühlheimMühlheimDas Mühlheimer Wegekreuz steht direkt vor dem ehemaligen Rathaus am Beginn der Marktstraße (-->Standort). Zwei Sandsteinpoller schützen es von beiden Seiten. Es besteht wie die Christusfigur und das Postament aus rotem Sandstein. Auf Letzterem ist zu lesen: "O ihr alle / Die ihr vorübergeht am Wege, / habet acht und schauet, / ob ist ein Schmerz gleich / meinem Schmerze. klgli12"
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42082







Lämmerspiel

LämmerspielLämmerspielDas Wegekreuz in Lämmerspiel steht mitten im Ort an der Abzweigung der Obertshäuser Straße von der Mühlheimer Straße (-->Standort). Es besteht aus Sandstein, der deutliche Verwitterungsspuren aufweist. Die Christusfigur ist zu klein für die Ausmaße des Kreuzes. Offensichtlich wurde sie nachträglich angebracht. Das Kreuz ist mit starken Eisenbändern an der Hauswand gesichert.
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42102






Obertshausen

ObertshausenObertshausenVor der Kirche St. Cecilia in Obertshausen steht ein weiteres Wegekreuz aus Sandstein ( -->Standort), das erstaunlicherweise nicht im hessischen Denkmalverzeichnis zu finden ist. Der Christus ist ausgesprochen künstlerisch gestaltet. Auf dem barocken Korpus ist zwischen den Ornamenten zu lesen: "Jesus laß dein Leiden dein, an uns doch nicht verlohrn sein. Anno 1768".








Heusenstamm

Heusenstamm-1An einer Wegekreuzung südlich von Heusenstamm steht ein einfach gearbeitetes Feldkreuz in der Nähe des Bieberbachs (-->Standort). Der Text auf der nahestehenden Infotafel: Das Feldkreuz am Niederröder Weg stammt aus dem Jahr 1722, Datum und Initialen (KGP) sind im Sockel eingearbeitet. Das in einfacher Handwerksarbeit ausgeführte Kreuz aus Sandstein wurde im Verhältnis zu anderen Feldkreuzen früh aufgestellt und hatte daher Seltenheitswert. Sein ursprünglicher Standort war aber an der Straße nach Rembrücken. Die Materialien, aus denen das Feldkreuz gefertigt wurden, waren vor allem Sandstein, aber auch andere Gesteinsarten, Holz oder Metall. Feld- oder Flurkreuze wurden als Zeichen des christlichen Glaubens von der Bevölkerung errichtet. Ähnlich wie Sühnekreuze stehen sie an Wegen und Straßen, an denen ein Unfall oder ein Verbrechen geschah.
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42010

Heusenstamm-2Dieses Kreuz steht knapp 500 Meter westlich des oben gezeigten Kreuzes am Weg nach Patershausen (-->Standort). Die Inschrift: "Gelobt sei Jesus Christus / 1887". In DenkXweb ist zu lesen: Kreuz und Postament aus Sandstein, kleiner gusseiserner Korpus. Inschrift und Datum 1880 (?) verwittert. Früherer Standort Gabelung Obertshäuser/ Rembrücker Straße. Typisches Feldkreuz im katholischen Gebiet. Standort am Patershäuser Weg, bis vor kurzem südlich außerhalb der Ortslage, jetzt am Rand des Neubaugebietes.

Diei beiden beschriebenen Kreuze sind kürzlich farbig angelegt worden. Sie sehen jetzt "ordentlich" aus, aber einem Sandsteinliebhaber schmerzt es, wenn die Sandsteinoberfläche mit Farbe verdeckt wird.  War hier die Denkmalpflege beteiligt?
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/42009

Heusenstamm-3Vor den Haus Frankfurter Straße 30 im Zentrum von Heusenstamm steht dieses Kreuz mit Sockel aus Sandstein (-->Standort). Es dürfte früher außerhalb des Ortes gestanden haben. Der ursprüngliche Korpus wurde durch eine moderne Interpretation von Christus am Kreuz ersetzt (Silhouette aus hellen Metall).
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/41991










Dietzenbach


Materl DietzenbachIn Dietzenbach steht im östlichen Außenbereich an einem Wegedreieick kein Wegekreuz, sondern ein Bildstock (-->Standort). Es handelt sich um eine rote Sandsteinplatte mit der Jungfrau Maria, die schützend ihre Arme über eine Stadtsilhouette ausbreitet. Darunter ist zu lesen: "Eine feste Burg ist unser Gott". Das "Marterl" wurde von Hans-Werner Vielstädte gefertigt und 1986 dort aufgestellt. Eine Infotafel beschreibt das Objekt. Der Bildhauer Hans-Bernhard Vielstädte hat den Bildstock als Meisterstück angefertigt. Er wurde 1986 von Bürgermeister Keller eingeweiht. Seit dem Jahr 2006 veranstalten die christlichen Kirchengemeinden in jedem Jahr ein "Gebet für die Stadt".